Arge zielt auf mehr Leute in Lohn & Brot
Trotz der Wirtschaftskrise will die Arge mehr Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt vermitteln als im Vorjahr.Darunter steht für jene, die den Vorspann nicht begriffen haben:
Die von der Hansestadt und der Bundesanstalt für Arbeit gemeinsam betriebene Arge strebt trotz der um sich greifenden Wirtschaftskrise eine stärkere Wiedereingliederung Hartz IV-Betroffener in den 1. Arbeitsmarkt an. ...Das das reine Spekulation ist, steht zwar nicht so in dem Artikel, aber wenigstens:
Laut Greifswalds Sozialsenator Ulf Dembski ist das schon eine verhaltene Zielstellung: "Uns ist bewusst, dass im Augenblick nicht zu prognostizieren ist, wie die wirtschaftliche Entwicklung bis Ende des Jahres aussehen wird", schränkte er ein.Deshalb wurde prognostiiziert, das mehr Langzeitarbeitslose vermittelt werden sollen.
Der Sozialsenator schränkt nicht ein, sondern liefert indirekt das Eingeständnis, dass es auch anders kommen kann, dass also die Ankündigung nichts wert ist, das also auch der Artikel überflüssig ist.
Wie wollen die Arge-Mitarbeiter das anstellen, mehr Leute zu vermitteln?
... setzt die Arge auf eine gezieltere Betreuung und Vermittlung von Menschen, die ein-Euro-Jobs oder anderen Beschäftigungsformen des so genannten 2. Arbeitsmarktes nachgehen. So würden ein-Euro-Jobber nach geraumer Zeit einer Beurteilung unterzogen, um ihre Stärken und Eignungen besser zu erkennen ...Wie war denn das bisher, wenn es nun noch gezielter werden soll?
Eine Ende 2008 bei der Arge eingerichtete Personal-Service-Agentur nimmt sich verstärkt der über 25-jährigen Facharbeiter an, die seit einem Jahr und länger ohne Anstellung sind. Sie verleiht die Betroffenen an Firmen, die sie zeitweise beschäftigen und mitunter gar einstellen. ...PSA? Lesen Sie bitte hier oder hier nach, was nicht in der OZ steht. Keine Frage nach den Bedingungen, unter denen Unternehmen dort Leute ausleihen können, wie viele Arbeitsverhältnisse wie befristet sind, welche Vergünstigungen die Unternehmen haben.
Alle weiteren Maßnahmen betreffen das, was eine Arge sowieso zu tun hat. Warum das in der OZ ausgebreitet werden muss? Die Arge muss es nötig haben.
Vollkommen unberücksichtigt blieb, wie lange die im Text genannten 1612 Vermittelten ihre Beschäftigung behielten, oder gar, wie viele von ihnen noch dort arbeiten.
Nachtrag, 16.15 Uhr:
Hier finden Sie einen Kommentar zum Thema, sehr gut:
Mehr Leute in Lohn und Brot bringen, möchte die ARGE. Um das zu erreichen, setzt sie auf eine gezieltere Betreuung und Vermittlung von ALG II-Berechtigten.
Eine Selbstverständlichkeit, meine ich. Und darüber hinaus der gesetzliche Auftrag der ARGEn seit dem 01.01.05, seit Einführung des SGB II. ...
Gibt es eigentlich eine Steigerung von "gezielt"?
AntwortenLöschengezielter, fragt sich nur wohin. Hoffentlich nicht unter die Brücke.
AntwortenLöschenAm gezieltesten?
AntwortenLöschendie arge macht propaganda und das propagandakäseblättchen steht sofort gewehr bei fuss. ich hab heut auch über diesen "artikel" den kopf schütteln müssen - nichts als tausendmal gehörte sprüche und abgedroschene phrasen. lügen, umdeuten, weglassen und täuschen - erinnert mich an die durchhalteparolen aus dem krieg: " 12.april 1945 - berlin, ecke normannenstraße: 1 maschinengewehr zurückerobert!- der endsieg naht"
AntwortenLöschenEs wird immer lustiger, auch wenn es ein trauriges Thema ist, aber hier kann ich so richtig lachen und ich freue mich, dass sich die Leute von diesem "angeblich unabhängigen Blatt" nicht abhängig machen und nicht verblöden lassen. Auch wenn es unseren Behörden nicht in den Kram passt, es gibt sie noch, die vielen Leute, die einen eigenen Kopf haben und sich keinen Bären aufbinden lassen.
AntwortenLöschenManchmal vergeht mir die Lust, aber hier schöpfe ich wieder Kraft und gewinne den Galgenhumor zurück, dank dieses und anderer Blogs
Hallo Herr Kochhan und nochmals von anonym, richtig, am gezieltesten, und zwar auf die Schwächsten: Analphabeten, denen jeder hilfsbereite Mensch die Hand gibt, um zu helfen, nur die Arge nicht. Sie trat hier nach und nahm dem Mann das Dach über dem Kopf. Ich hab`s noch nicht verdaut.
AntwortenLöschen@ G. Kochhan (1)
AntwortenLöschenGute Frage; ich hatte es überlesen, erinnerte mich an die DDR-Parolen, die also gar keine DDR-Parole waren, wie ich jetzt lese.
Ich weiß es nicht genau, bin aber überzeugt, dass "gezielt" nicht steigerungsfähig ist. Entweder hat jemand ein Ziel auf das er zielt oder er hat keines. Auch wenn jemand mehrere Ziele hat, kann er sie nur gezielt treffen - oder eben durch Zufall.