27. März 2009

Nato als Versager

Merkel drischt Phrasen und die OZ verkauft sie an die Leser:
Afghanistan: Merkel tritt Obamas Plänen entgegen
Das Thema Afghanistan wird den Nato- Gipfel in Baden-Baden und Straßburg beherrschen. Die Kanzlerin sträubt sich gegen mehr deutsches Engagement. ...
Interessant war dies, wofür ein Satz zur Verfügung stand:
Ins Gericht mit der Nato ging Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine. Mit dem Balkan-Krieg habe sie gegen Völkerrecht verstoßen, im vorderen Orient führe sie "Öl- und Gaskriege".
Thema Balkankrieg, fast vergessen in der OZ, anderswo nicht.

Sie können erfahren, wie die Nato im Balkankrieg auf allen Gebieten versagte, kein Wort darüber verliert die OZ, das Regierungsblättchen. In Afghanistan ist die Nato ebenfalls dabei zu versagen, was die Kanzlerin schönredet, so gut sie nur kann.

Hier erfahren Sie, neben einer kurzen kritischen Geschichte der Nato, wie das Bündnis 1999 völlig versagte.

Einige Auszüge:

Über eine Billion Dollar betragen die jährlichen Aufwendungen für Streitkräfte und Rüstungen weltweit. Fast die Hälfte davon bestreitet ein einziges Land, die USA. Mehr als
zwei Drittel sind es unter Einschluss der übrigen 25 Mitglieder der NATO. Das
verbleibende Drittel teilt sich der Rest der Welt.

In Afghanistan stehen alliierte Streitkräfte seit sieben Jahren, im Kosovo seit zehn, in
Bosnien seit 13 Jahren. Die Hoffnung auf einen Sieg im Afghanistan-Krieg ist verflogen. Auf dem Balkan hat die NATO mehr als Gewaltunterbindung nicht zustande gebracht. Bosnien und das Kosovo sind Quasi-Protektorate. Funktionierende Staatswesen sehen anders aus. Wird Krisenbewältigung, wie sie die NATO betreibt, am langfristigen Ziel eines selbsttragenden Friedens gemessen, so hat sich das militärische Instrument als stumpfes Schwert erwiesen.

Zum Kosovo-Krieg:

In der Tat war schon das NATO-Konzept für die erste Phase des Krieges nicht aufgegangen. In dieser Phase eins sollte die jugoslawische Luftabwehr komplett zerstört werden. ...
Da die jugoslawische Luftabwehr aber weitgehend ihre Radaranlagen nicht aktivierte und ausgeschaltet hielt, waren deren Stellungen kaum zu lokalisieren. Die NATO musste nun ständig befürchten, dass ihre Flugzeuge ins Visier einer reaktivierten jugoslawischen Luftabwehr kommen könnten. Phase eins des ursprünglichen Operationsplans konnte daher nie abgeschlossen werden. ...
Das von Kanzler Schröder verkündete Ziel, Verbrechen im Kosovo mit Hilfe der Luftangriffe zu verhindern, war so De facto nicht zu erreichen. ...
Nach Ende des Krieges wurde deutlich, wie wenig die Luftangriffe im Kosovo bewirkt hatten. Anrückende NATO-Truppen sahen erstaunt zu, dass nach Ende der Kampfhandlungen weitgehend intakte jugoslawische Verbände einschließlich ihrer schweren Waffen das Kosovo verließen.

Eine von der US-Air Force selbst eingeleitete Untersuchung ergab, dass nicht wie zunächst angenommen 120 sondern nur 14 Kampfpanzer zerstört worden waren. Nicht 220 Schützenpanzer waren getroffen worden, sondern nur 18, nicht 450 Artilleriestellungen wurden zerstört, sondern nur 20. Von den während der NATO-Angriffe gemeldeten 744 Treffern, konnten die Ermittler der Air Force nach wochenlangen Untersuchungen vor Ort gerade einmal 58 bestätigen. ...

Trotz der Kontrolle des Luftraums durch die NATO hat sich die Anzahl der jugoslawischen Bodentruppen im Kosovo während der Kämpfe mehr als verdreifacht

usw. bis

„NATO-Generalsekretär Solana und Präsident Clinton erklärten, ein Hauptziel der NATO-Luftoperation sei die Abschreckung und das Abwenden von Gewalt gegen die Kosovo-Albaner. Die Operation „Allied Force" hatte darauf jedoch kaum direkten Einfluss."

So lautet das nüchterne Fazit der im Auftrag des Pentagon erstellten Studie der RAND CORPORATION zum Kosovokrieg. Gemessen an den eigenen, vor dem Krieg selbst gesetzten Maßstäben war die NATO gescheitert.

Doch was schrieb der OZ-Kommentator, ahnungslos der Kanzlerin Recht gebend?:
Da hat die Kanzlerin recht: Afghanistan ist die Bewährungsprobe für die Nato. ... Und erstmals in der 60-jährigen Geschichte droht ihr das Scheitern.
Erstmals - so gut weiß ein OZ-Redakteur Bescheid.
Denken Sie an den NDR-Beitrag, wenn in ein paar Tagen die Lamettaträger und Bonzen den 60. Jahrestag der Nato feiern.

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