24. März 2009

Kaum Abstand zum Thema, keine Nachfragen

Die Usedom-Peene-Zeitung war sich nicht sicher, was sie da berichtet. In solch einem Fall hilft eine Fragezeichen:
Wird Peenemünde Weltraumbahnhof?
Die Talis Enterprise GmbH hat mit dem Peenemünder Flugplatzbetreiber einen Vertrag abgeschlossen.
Und schon wird aus der Nachricht eine Spekulation, denn was berichtet wird, ist noch unsicher:
Von dort sollen Touristen ins All fliegen. Kosten für einen Flug: 150 000 Euro. ...
Wie unsicher das Geschäft ist, kann auf der Unternehmensseite nachgelesen werden. Dort steht viel mehr als im OZ-Artikel, nur nichts über den Vertrag, der mit dem Fluplatzbetreiber in Peenemünde agbgeschlossen wurde.

Alle technischen Details veröffentlichte die Mutti der OZ, die Lübecker Nachrichten, bereits vor fast einem Jahr; nur von Peenemünde stand nichts geschrieben. Dem OZ-Redakteur erzählte einer der Talis-Gesellschafter dagegen:
Talis-Mitinhaber Günzel: "Wir haben Peenemünde schon sehr lange ins Auge gefasst. ...
Wie lange sehr lange ist, fragte der Autor nicht. Rein theoretisch müsste "sehr lange" "weniger als ein Jahr" sein. Ansonsten stimmte etwas nicht.

Wie grandios der Standort bei Magdeburg ist, können Sie ausführlich hier nachlesen.

Die OZ-Mutti und die OZ selbst vergaßen aufzuschreiben, was das Unternehmen als Standortvorteil für Cochstedt bei Magdeburg nennt:

Lärmschutz – es wird während der Starts erhebliche Lärmemissionen geben

Nunja, ich würde den Unternehmern nichts glauben, auch nicht den Preis für einen Flug, falls jemals geflogen werden sollte:

(Dauer 20 Minuten, Kosten 150 000 Euro) Einem Enterprise-Flug gehe ein einwöchiges Astronautentraining voraus.

Die Lübecker Nachrichten berichteten:

200 000 Dollar wollen auch die Schleswig-Holsteiner kassieren. Inklusive sind rund zwei Wochen Vorbereitung.

Oder auch dieser Preis wurde genannt:

Die Zukunft hat begonnen: Rund 130000 Euro kostet die Reise mit dem Raketenflieger.

Dies wäre mehrere Fragen wert gewesen:

Etwas Abstand zum Thema und ein paar Nachfragen hätten dringend not getan.

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