Hier hat jemand etwas über den Journalismus der Gegenwart ausgesagt. Denken Sie daran, wenn Sie OZ lesen:
Keine Rente für Wallraff! Günter Wallraff, 66, könnte sich zufrieden zur Ruhe setzen. Auf seine alten Tage müsste er keine kleinen Brötchen mehr backen und nicht in kalten Nächten unter Brücken schlafen. Aber Wallraff findet keine Nachfahren, die ihn ersetzen könnten. Obwohl die Kluft zwischen denen da oben und denen da unten wächst. Also muss Wallraff bis zum Sankt Nimmerleinstag weiter machen. ... Wo, bitte, sind unsere 30-jährigen Reporter? ...
Sie richten sich ein in ihren immer gleichen Mittelstandsmedien und schreiben ihre Mittelstandsgeschichten über ihre Mittelstandsprobleme, während die Sozialreportage ("Oh Gott, bloß das nicht!") aus den Medien fast verschwunden ist. ...
Arme & Arbeiter kommen in den Medien nur vor, wenn man sie denunzieren kann (Hartz-IV-Schlampen, Kinderverwahrloser, Bildungsdeppen). Für etwas stehen, etwas riskieren, ein Thema durchsetzen, das ist nicht das Ding der jungen Reporter. ...
Zur Verteidigung der jungen Journalisten muss natürlich erwähnt werden, dass nicht sie darüber entscheiden, ob Sozialreportagen gedruckt werden. (Bleibt andererseits die Frage, ob die Jungen jemals welche vorschlagen).
Sozialreportage in der OZ? versuchen Sie doch mal, überhaupt eine Reportage zu finden. Ich habe es versucht:
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