25. Februar 2009

Bitte keine Schönschriften mehr!

Erinnern Sie sich noch an die Schönschriften der OZ, z.B. diese vom 15. Oktober?:
Stark in der Krise
Während die Forschungsinstitute ihre Wachstumserwartungen gegen null abgesenkt haben, blicken die Unternehmer in MV weniger pessimistisch in die Zukunft. Und das ist kein Widerspruch. ...

In MV sind die Auftragsbücher im prägenden Schiffbau und im verarbeitenden Gewerbe auf Jahre gefüllt. Entsprechend unaufgeregt reagieren die Unternehmer hier auf das weltweite Finanzdesaster. Sie machen keine Geschäfte mit "Luftblasen", sie schöpfen produktiv Werte. Die Wertschöpfung mit zum Teil mehrstelligen Wachstumsraten in den letzten Jahren hat die Betriebe stark gemacht. Sie können veränderten Marktsituationen heute mit neuen Ideen und Innovationen rechtzeitig begegnen.
Heute nun:
Scandlines streicht jede sechste Stelle
Bis Ende 2010 sollen bei der Reederei 400 Stellen wegfallen - trotz geltender Beschäftigungssicherung. In Rostock wären mindestens 60 Mitarbeiter betroffen. Der Betriebsrat vermisst ein Rettungskonzept. ...
und:
Industrie in MV bricht massiv ein
Der Absturz der Wirtschaft im vierten Quartal verhagelte die Jahresbilanz 2008. Besonders hart traf es den Schiff- und Bootsbau. ...
Unfassbar finde ich diesen Satz:
Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) forderte dennoch Optimismus. Wir müssen alle sehen, dass wir in Mecklenburg- Vorpommern jetzt nicht in Pessimismus und in Panik verfallen ...
Und nichts, kein Wort der Widerrede, keine Nachfrage, wen Seidel mit "wir" meint.
Das erinnert mich an die Schönschreiborgien der OZ seit 2007, die nichts nützten, die der Zeitung aber schadeten, denn jeder Leser mit einem mittelmäßigen Erinnerungsvermögen wird wissen, was die OZ schönschrieb. Sofern der Minister, der Mann, der mir nicht einmal eine Frage beantworten wollte, obwohl er gelangweilt herumstand, quatscht von Optimismus und Pessimismus.

Sollte er die Medien in das "Wir " eingeschlossen haben, sollten die Redakteure in der OZ sehr genau überlegen, ob es nicht besser wäre, statt Optimismus oder Pessimismus zu verbreiten, ausgewogen und faktenreich zu berichten. Alles andere führt zu Propaganda.

2 Kommentare:

  1. Anonym25.2.09

    ich weiß auch nicht wieso die redakteure der oz so versessen aufs schönschreiben und nachplappern sind. haben die angst, ihnen läuft die leserschaft weg, wenn sie über die wahren zustände berichten? oder wenn sie dem herrn minister/bürgermeister/amtsleiter/vorstandschef/kommunalpolitiker mit nachfragen belästigen? vielleicht ist das bei der oz ja auch eine einstellungsbedingung oder ein nicht reparabler reflex aus der zeit vor 1989? fragen über fragen ...

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  2. Fragen Sie doch einmal die OZ und freuen Sich auf die Antworten.

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