29. Januar 2009

Leser verärgert über Greifswalder Zeitung

OZ-Leser Dietrich aus Greifswald hatte sich an die Chefredaktion gewandt:

... gibt es bei Ihnen eine Auswertung über die journalistischen Qualitäten der Lokalredaktionen ?

Ich als Greifswalder empfinde es peinlich, wie hier nur noch Hofberichtserstattung stattfindet. Keine kritischen Nachfragen. Belanglose Themen werden aufgebläht und ansonsten nicht hinterfragt.

Das letzte Beispiel: Der von der Arge Greifswald obdachlos gemachter ALG II Empfänger. Erst nach Panorama bequemte sich die Lokalzeitung. Ich finde es auch fragwürdig, daß der leitende Lokalredakteur schon seit über 25 Jahren dieses Posten ausübt (mit einer Pause Anfang der 90-er, lupe), die Wende nahtlos geschafft hat, und es offenbar jetzt mit niemanden verderben möchte. ...

Dies war die Reaktion aus Rostock, berichtete der Leser:

Die Mail ging am 22. Januar ab. Am darauffolgenden Tag rief der stellvertretende Chefredakteur Herr Getrald Goetsch bei mir an. Ich war aber abwesend.
Am Montag 26.1. erreichte er mich am Telefon, bedankte sich für meine Mail und meinte, ob ich noch mehr kritikwürdige Beispiele betr. Lokalredaktion Greifswald hätte. (Ich verwies z.B. Thema Paentzer, Kohlekraftwerk und lobte den OZ Blog!) Er bat um Verständnis, daß er mir gegenüber keine Wertung abgeben möchte, versicherte aber, daß die Arbeit der Lokalredaktionen auch von Ihnen beobachtet und bewertet werden.

P.S. Der Vorgang kann durchaus öffentlich gemacht werden, immerhin kann es anderer Leser ermutigen sich doch mal auf diese Weise einzumischen.

4 Kommentare:

  1. Anonym29.1.09

    also wennn ich das lese, fühle ich mich wirklich ermutigt, dasselbe zu tun. sollte der chefredakteur wirklich schon ein auge auf die unerträglich miese, banale, beschönigende,verholen-unverholen lobbyarbeit leistende (hof)berichterstattung der greifswalder lokalredaktion geworfen haben? es geschehen wohl doch noch zeichen und wunder, nicht nur auf dem east river ...

    es bleibt zu hoffen, dass es in nächster zeit zu personellen konsequenzen kommen wird, so dass man endlich eine aktuelle, regionale tageszeitung in den händen halten kann, die diesen namen auch verdient. eine zeitung , die kritisch distanziert, gut recherchiert und neutral über das örtliche geschehen berichtet.

    was man im moment tag für tag geboten bekommt grenzt an frechheit: die damen meerkatz & haase mit ihren öden "guten morgen, liebe leser!" kolumnen, die vor lauter banalität und öde nur so strotzen, den herren oberdörfer als selbsternannter verkehrswart, dreckecken-in-der-stadt-anprangerer und anti-grafitti-held und last but not least den herr amler, aus dessen feder in jede seiner zeilen sein parteibuch tropft (mutmaße ich mal, wenn nicht wissen wir wohl alle, wem der herr bei wahlen seine stimme gibt ;-))

    hmm, ich wollt mich heut doch gar nich so aufregen, aber is doch wahr... ;-)

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  2. Genau das ist die Frage: Ist wahr, was Sie schrieben?
    Ich muss befürchten, dass es manches nicht ist. So frage ich mich, ob Sie eine Hofberichterstattung (für welchen Hof?)belegen können.

    1. Ich an Ihrer Stelle würde z.B. nicht über eine Parteizugehörigkeit des Lokalchefs spekulieren (die mir übrigens egal ist), sondern in der Redaktion anrufen und den Chef danach fragen.

    2. Ich vermute weiterhin, dass sich personelle Veränderungen nur unwesentlich auf die Qualität auswirken würden(siehe Chefredakteurswechsel in Rostock im vergangenen Jahr).

    3. Ihre Kritik, allerdings ohne Aufregung, können Sie doch dem Beispiel folgend anbringen. Versprechen Sie sich jedoch nicht zu viel davon. Ich erinnere wieder daran, dass sich die Greifswalder Zeitung trotz eines Hinweises des Presserates weder entschuldigte noch die Fehler richtigstellte.

    (Das Schöne für die OZ: Trotz des Hinweises muss sie die Fehler nicht berichtigen. Der Presserat kann sie nicht dazu zwingen. Deshalb rate ich im Falle von Verletzungen der Persönlichkeitsrechte zur Klage. Da geht es ans Geld und erst dann reagiert ein Unternehmen.)

    4. Also nicht aufgeregt meckern, sondern handeln.

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  3. Anonym29.1.09

    nein, eine hofberichterstattung kann ich natürlich nicht belegen und meinte mit "hof" die örtliche gemengelage aus ämtern, verwaltungen, politik, wirtschaft, kultur - kurz alles, was irgendwie mit der öffentlichkeit zu tun hat. oder können sie sich z.b: an ein einziges interview der letzten jahre erinnern, in dem mal kritisch nachgehakt wurde? wo man den interviewpartner mal mit gegenteiligen fakten oder zahlen konfrontiert hat? gelegenheiten gab es zur genüge: DONG, Arge-Sanktionen,WVG-Anteilsverkauf, königs mühlenkauf, friedrichs provinzdenkmal, hafen ladebow, zln lubmin etc. etc.

    fang ich doch wieder an zu meckern ;-)

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  4. Nein, ich kann mich nicht erinnern und habe den journalistischen Grundfehler vielfach dargestellt, sowohl für die Greifswalder als such für die Usedom-Peene-Zeitung, und für die Mantelredaktion.

    In diesem Punkt sind wir uns einig.

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