Neuer Journalismus:
Offenheit macht verletzlich
Rau, aber herzlich: Die Leser, einst unbekannte Wesen, kommentieren, mailen, bloggen zurück. Von Journalisten erwarten sie nichts weniger als Antworten. ...
Bitte auch den Kommentar Nr. 13 lesen. Er enthält diese Passage:
Selbst im Lokalressort, in eurem ureigensten Beritt, fehlt jenes Genre fast völlig, das früher mal ‘Sozialreportage’ hieß. Vermutlich redet ihr euch ja ein, dass der Leser so etwas Düsteres gar nicht mehr auf dem Frühstückstisch erblicken wolle, weil der Leser nämlich so sei wie ihr selbst, und da kennt ihr euch aus … ihr habt euch also längst zum mittelständischen Maßstab der Dinge gemacht, ihr schreibt für euch. Darüber hinaus seht ihr in der Ereignissen nicht mehr die ‘Geschichten’, euch fehlt fast völlig das ‘Erzählerische’ und ihr befragt stattdessen lieber ‘Experten’, die dann mit einem Klacks aus ihrem Mustopf den Leser behelligen dürfen. Habt ihr keinen eigenen Kopf? Zurück zu Hemingway!
Dass die Welt der Journalisten sich wandelt, dass euer Berufsstand nicht länger wächst und gedeiht, sondern an galoppierender Schwindsucht leidet - und zwar nicht wegen mir, sondern wegen eurer Verleger und auch wegen eurem Journalismus höchstselbst - das dürfte kein Mensch ernsthaft bestreiten. Dazu muss jemand nur wachen Auges täglich in die Medien schauen und die Zahl der Zeitungsschließungen und Entlassungen zur Kenntnis nehmen.
Dieser Schwund aber liegt wiederum nicht daran, dass die Menschen keine Lust mehr auf guten Journalismus hätten …
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