Zusammenhänge erkennen, ihnen nachspüren, nunja.
Die OZ berichtete ausführlich über den Castor-Transport nach Gorleben. Diese Information unterschlug die Redaktion jedoch ihren Lesern:
Einige Stunden in der Nähe des Castors, und man ist der Jahresdosis Radioaktivität ausgesetzt, meint Greenpeace.
... Weil in Dannenberg das Umladen der Behälter ungewöhnlich lange dauerte, vermutete die Bürgerinitiative ein Überschreiten der Strahlengrenzwerte an der Behälteroberfläche. Die BI verlangte dann vergeblich, Greenpeace die Möglichkeit zu geben, als unabhängiger Gutachter eigene Messungen an den Behältern durchzuführen. ...
Greenpeace hatte zuvor die von den Behältern ausgehende Strahlung abschätzen können. Bei Messungen, die die Organisation 14 Meter von den französischen Atommüllbehältern vom Typ "TN 85" entfernt durchführte, zeigte sich, dass diese deutlich mehr Neutronenstrahlung freisetzen als bei vorherigen Transporten. Die von den neuen Behältern ausgehende Neutronenstrahlung lag noch in 14 Metern Entfernung bei 4,8 Mikrosievert pro Stunde, 40 Prozent höher als beim Castor-Transport 2005.
Zwar liege die Strahlung vermutlich innerhalb der Grenzwerte, erklärte Greenpeace. Dennoch werde in direkter Nähe der Behälter innerhalb von wenigen Stunden die für Menschen zulässige Jahresdosis erreicht. ...
Immer wieder wird versucht, bildlich Schwellen der Zumutbarkeit zu überschreiten. "Wie viel lässt das dumme Volk sich bieten?", lautet die Testfrage.
Und dann wird verschwiegen, vertuscht, verharmlost. Genau dasselbe passiert seit fast zwei Jahren mit der Vorbereitung des Kraftwerkbaues. Besonders bedauerlich ist, dass sich OZ-Redakteure viel zu oft dazu hergaben, das Spiel mitzuspielen. Dabei ist es unerheblich, welche Gründe für das Mitspielen vorliegen und ob es ein gewolltes oder notgedrungenes Mitspielen ist.
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