Es ist ein schönes Gefühl, zwischen scheinbar verschiedenen Informationen einen Zusammenhang zu finden. Wie viele OZ-Redakteure kennen dieses Gefühl?
Prof. Dr. Christoph Butterwegge kennt es, weil er z.B. dies schrieb:
Großzügige Koalition - Anmerkungen zur Erbschaftsteuerreform
Silvester dürften in den feinsten Kreisen unserer Gesellschaft die Champagnerkorken noch lauter als sonst knallen, weil die Große Koalition sich nach jahrelangem Tauziehen auf eine Erbschaftsteuerreform geeinigt hat, die besonders Wohlhabende, Reiche und Superreiche begünstigt. ...
Dagegen erhalten die Armen kein so nobles Weihnachtsgeschenk: Als die Koalition kürzlich beschloss, das Kindergeld für das erste und zweite Kind um 10 Euro und ab dem dritten Kind um 16 Euro pro Monat zu erhöhen, einigte man sich darauf, für Kinder von Hartz-IV-Bezieher(inne)n, die nicht in den Genuss des höheren Kindergeldes kommen, weil es voll auf die staatliche Sozialleistung angerechnet wird, ein "Schulbedarfspaket" in Höhe von 100 Euro pro Schuljahr zu schnüren. Es wird allerdings nur bis zur 10. Klasse gewährt, damit keine Missverständnisse darüber aufkommen, wer Abitur machen soll und wer nicht ...
Hinzu kommt, dass auch Kinder keinerlei Paket erhalten, die nicht zur Schule gehen, sondern nur für den Kindergarten Materialen von zu Hause mitbringen sollen.
Was sagen die DDR-Schreihälse dazu, die 1989/90 auf der Straße lamentierten: "Keine Privilegien!" ?
Wieso melden sie sich jetzt nicht?
Wieso gehen sie nicht auf die Straße und schreien: "Keine Privilegien!", wenn z.B. Zumwinkels Anwälte den mutmaßlichen Steuerhinterzieher-Millionär mit allen Winkelzügen vor einer Gefangnisstrafe retten wollen und ein Alg 2-Empfänger, der für 85 Cent Brötchen stahl, mit sechs Monaten Haft bestraft wird?
Also bitte, wo sind die Gerechtigkeitsapostel von 1989/90?
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