26. Oktober 2008

Behördengläubigkeit kann mit vorzeitigem Tod enden

Stammleser erinnern sich noch, laut OZ kann so etwas wie die Contergan-Katastrophe nicht wieder passieren, denn
Vor 50 Jahren gab es kein Arzneimittelgesetz, das strenge Auflagen erteilt, bevor ein Medikament zugelassen wird. Contergan mit dem Wirkstoff Thalidomid war nur bei Tierversuchen getestet worden.
Ich habe seitdem immer wieder darauf hingewiesen, dass so etwas jederzeit wieder passieren kann. Es gab mehrere Medikamente, die in den vergangenen Jahren, trotz Arzneimittelgesetz, nicht mehr verkauft werden durften, weil sie verheerende Nebenwirkungen hatten. Nun erfuhren auch die OZ-Leser:
Tödliche Abnehmpille
Der Pharmakonzern Sanofi-Aventis hat das Schlankheits-Mittel "Acomplia" europaweit vom Markt genommen, weil für Patienten die Gefahr von Depressionen bestehe. Es habe in der EU sogar mehrere Suizidversuche und Suizide gegeben, sagte Ulrich Hagemann vom Bundesarzneimittelinstitut in Bonn. Die europäische Arzneibehörde EMEA hatte die Rücknahme vom Markt empfohlen. ...
nachdem dieselbe Behörde das Medikament im Jahr 2006 zugelassen hatte.

Und:

Diese Gefahr kannten die zuständigen Behörden schon lange. Das war schon bei der Zulassung in der EU 2006 bekannt, sagte Hagemann. In den Vereinigten Staaten sei dem Mittel 2007 wegen der drohenden Auswirkungen auf die Psyche keine Zulassung erteilt worden.

Was ist so schlimm daran, diese wichtigen Informationen an die Leser weiterzugeben. Die meisten Leser wären dann in der Lage zu erkennen, dass es keine absolute Arzneimittelsicherheit gibt (abgesehen davon, dass nahezu alle Medikamente unerwünschte Nebenwirkungen haben), wenn die OZ sie nicht durch Artikel z.B. über das Impfen oder den über das Contergan in trügerischer Sicherheit wiegen würde.

Eine der besonders fatalen Glaubensrichtungen bleibt die an Behörden.

Achso, auch das vergaß die OZ zu melden:

Auch von anderen Appetitzüglern wie zum Beispiel Sibutramin - in Europa unter dem Markennamen Reductil erhältlich - seien schwere Nebenwirkungen bekannt. Sibutramin könne Herz-Kreislauf-Beschwerden auslösen. ...

Bei den meisten im Gehirn wirkenden Appetitzüglern zeigten sich in der Vergangenheit schwere Nebenwirkungen. Einige machten abhängig, andere lösten Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zum Herzinfarkt aus. Zudem ist allen Mitteln gemein, dass nach dem Absetzen des Präparats das Gewicht des Patienten wieder in die Höhe schnellt.

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