Freie Mitarbeiter haben einen Nachteil: Den meisten fehlt Hintergrundwissen. Doch das ist nicht weiter schlimm, denn der Redakteur, der den Artikel auf die Seite kopiert, kann sehr schnell Hintergrundwissen einfügen, wenn er hat und er es einfügen will.
Heute berichtete ein freier Mitarbeiter in der Greifswalder Zeitung:
Lubmin erklärt sich zu Dong-Antrag
Wie äußert sich Lubmin zum Kohle- kraftwerk? Darüber stimmten am Donnerstag die Vertreter der Gemeinde ab.Bürgermeister Kühnemann sagte
... So führe die Inbetriebnahme des Kraftwerks zur Überschreitung der festgelegten Richtwerte von 40 Prozent CO2-Anteil in der Luft. Dadurch könne es in der Folge zur Aberkennung des Seebadstatus kommen. ...Fragt sich da der Leser, woher weiß Kühnemann so etwas?
Es gibt mehrere Quellen, sich dieses Wissen anzueignen, eine ist dieses Ähbäh-Igittigitt-Puipuipui-Blog. Hier konnten Sie lesen, dass das Landesgesundheitsministerium erhebliche Bedenken gegen das Dong-Projekt vorbrachte, weil das Kraftwerk schädliche Auswirkungen auf den Tourismus haben könnte, bis hin zur Aberkennung von Kurorttiteln. Diese Bedenken sind durch die Dong-Unterlagen bisher nicht ausgeräumt worden.
Ebenso liegen umfangreiche Unterlagen des Lungenarztes Kaufmann vor, der im selben Ort wohnt wie der Lokalchef der Usedom-Peene-Zeitung, der Greifswalder Nachbarredaktion.
Es ist also nicht so, dass ein Bürgermeister Gemeindevertreter beschwatzte (Hätte nur noch gefehlt, dass ihn jemand als Querkopf bezeichnete), seiner Begründung zu folgen. Sie steht in engem Zusammenhang mit solch einem Dokument wie dem aus dem Gesundheitsministerium.
Warum der Autor oder wer auch immer, einen Kommentar an den Bericht anfügen durfte, ohne ihn als Kommentar auszuweisen, weiß nur der Redakteur und trägt damit die Verantwortung für den journalistischen Missgriff:
Wie weit die Einwände der Gemeinde am Ende berücksichtigt werden, bleibt abzuwarten. Fest steht jedenfalls, dass die Entscheidungsträger damit erneut auf starke Vorbehalte der Bevölkerung treffen.Den Sinn der Sätze habe ich nicht verstanden, bin wohl zu doof zum OZ-Lesen. Wer kann mir die beiden Sätze übersetzen?
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