7. August 2008

Insel-OZ lässt sich grandiosen Sommerlochfüller entgehen

Es war August und das Sommerloch besonders tief und die OZ berichtete gestern kurz und knapp:
Zäher Verkehr auf Usedomer Hauptstraßen
Die Erholung auf der Ferieninsel Usedom endet nach wie vor an ihren Hauptverkehrsadern. Nur sonnigstes Strandwetter kann Usedom in der Hauptsaison vor dem Kollaps bewahren. ...
Woher die Autorin dies weiß, erklärte sie nicht:
Die Nachwirkungen der Nachmittags-Brückenöffnungszeiten in Zecherin und Wolgast brachten die Fahrzeugführer endgültig an die Grenzen des Erträglichen.
Die Fahrzeugführer, also alle, oder nur alle, die sie fragte oder fragte sie niemanden?
Was ist mit den Beifahrern?
Wo ist die Grenze des Erträglichen?

Zum Schluss des Berichtes noch ein Kommentar, sich dem Schicksal ergebend:
Da sämtliche Konzepte bislang ins Leere gingen, kann Usedom nur auf Strandwetter hoffen.
Wenn die Usedom-Peene-Zeitung anderthalb Jahrzehnte lang nahezu jede Hoteleröffnung als neuen Fortschritt feierte, sollte jetzt nicht jammern. Wer ständig schreibt, wie toll es ist, dass wieder ein Hotel eröffnet wurde, muss logischerweise nun auch die Folgen toll finden. Davon war in dem Text nichts zu lesen, wäre aber konsequent gewesen.

Wo war die Kritik an der hemmungslosen Subventionitis von Hotelneubauten?
Wo blieben die Hinweise, dass nicht jeder bebaubare Quadratmeter mit Hotels zugepflastert werden kann, ohne Massentourismus zu erzeugen?
Lieber berauschen sich Redakteure an noch mehr Übernachtungen an der Küste und versuchen, mit dem Quatsch die Leser zu berauschen.

Kam irgendein Redakteur auf die Idee, das Thema Umweltschutz auch nur anzureißen, geschweige denn, in größere Zusammenhänge zu stellen, Themen zu verknüpfen, damit Sommerlochseiten zu füllen und den Lesern nützliche Informationen statt Meinungen zu vermitteln?

Da steht ein Thema quasi auf der Straße, mit dem sich das Sommerloch auf sinnvolle, weil informative Weise füllen ließe. Doch die Inselredaktion erfasst es nicht oder will es nicht, weil nicht ohne Kritik an den Zuständen - zu Wasser, zu Lande und zukünftig vielleicht auch in der Luft - auf der Insel berichtet werden könnte.

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