30. März 2008

Kohlekraftwerk: Schutzgebiete und Windrichtungen

Wenn Landes- und ein Bundespolitiker den OZ-Lesern mitteilen lassen, der Umweltschutz in Sachen Kohlekraftwerk würde gewährleistet, frage ich mich, nicht OZ-Redakteure die Politiker, ob diese Befürworter wissen, welche Schutzgebiete nahe des Kraftwerksstandortes liegen. Dabei ist das sehr einfach herauszufinden, im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie. Dazu braucht weder jemand den Hintern aus dem Bürostuhl zu heben, noch zu telefonieren, denn alles ist im Internet zu finden.

Zwei Kartenausschnitte sollen genügen, um zu zeigen, wie groß die geschützten Flächen in der Nähe von Lubmin sind. Im oberen Ausschnitt sind die nationalen Schutzkategorien farblich angelegt im unteren die internationalen. Wer will, kann erkennen, dass große geschützte Flächen belastet würden. Der rote Punkt markiert ungefähr den Standort des geplanten Kraftwerkes.


Ebenso einfach ist es nachzuschauen, woher in der Gegend um Lubmin die Winde wehen, die den Feinstaub, das Quecksilber und andere Gifte aus dem Abgas des Werkes verteilen würden, sollte die Dreckschleuder, das Mahnmal für Einfallslosigkeit, die zukünftige Investruine, gebaut werden. Auch hierzu zwei Abbildungen:


Unter anderen wirkt in dem Zusammenhang geradezu lächerlich, dass die Greifswalder Bürgerschaft in ihrer Mehrheit für den Kraftwerksbau ist, wenn andererseits in Greifswald 380 Sparlampen verschenkt werden, um 1,1 Tonnen Kohlendioxid in einem Jahren zu sparen. Denn der Wind weht in in etwa 20 Prozent aller Fälle aus Richtung des geplanten Kohlekraftwerkes, das jährlich zehn Millionen Tonnen CO2 abgibt .

Ganz besonders verwundert der Gleichmut vieler Usedomer, die meinen, weil das Kraftwerk nicht auf der Insel gebaut werden soll, beträfe es sie nicht. Und das beherzte Ja des Tourismusverbandes der Insel zum Kraftwerksbau wird nach Betrachtung der Windanalyse nur verständlich, wenn Dong eine Menge Geld versprochen hat.
Da waren die Gemeinden auf der Insel schlauer, die ahnten, was auf sie niedergehen würde, wenn das Kraftwerk gebaut wird, als sie sich gegen den Bau aussprachen.

Haben Sie über diese Zusammenhänge schon etwas aus der OZ erfahren?

2 Kommentare:

  1. Anonym30.3.08

    Psyche sagt: Ich hoffe, dass die 380 Empfänger der milden Gabe auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass Energiesparlampen Quecksilber enthalten und sie die Dinger in 8 Jahren gesondert entsorgen müssen. Im übrigen bekommt die klima-Konferenz ihre Mahnwache, die BI ist schon dran. Was sind ein paar Solardächer gegen die 10 Mio. Tonnen Co2 aus Lubmin, zu denen diese Greifswalder Bürgerschaft JA gesagt hat...Nix mit Greenwashing!
    mittwoch, 19. Uhr, vor dem krupp-Kolleg.

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  2. Ich fürchte, dass sie nichts über den Quecksilbergehalt erfahren, weil meiner Meinung nach die sog. Klimakonferenz eine Propagandaveranstaltung sein wird. Schade um Zeit und Geld.

    Deshalb finde ich es gut, dass Sie an die geplante Dreckschleuder erinnern werden.

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