31. August 2008

Hintergrund: Arbeitslosigkeit in Ostvorpommern

Als die kürzlich die neuesten Arbeitslosenzahlen verkündigte, hoffte ich wieder vergebens (Hoffnung ist Mangel an Wissen), dass z.B. die Usedom-Peene-Redaktion das Thema mit Zahlen der Sozialagentur aufarbeiten würde und damit das Sommerloch mit Informationen füllen würde. Naja, das war das letzte Mal mit dem Hoffen.

Stattdessen plapperte irgend ein namenloser Redakteur nach, was die Arbeitsagentur vorgekaut hatte, bis hin zur Zahl der Arbeitslosen auf eine Person genau, was natürlich Blödsinn ist, da Sie ja wissen, dass z.B. die Zahl der arbeitslosen Alg 2-Empfänger der Sozialagentur OVP geschätzt wird:
Tourismus sorgt für Aufschwung
Welcher Aufschwung, der im Portemonnaie der Arbeitenden? Das wird sich zeigen, wenn die Statistiken veröffentlicht werden, in denen die Bruttolohnsummen enthalten sind. Alles andere Aufschwung-Gewäsch kann den Arbeitenden und jenen, die in der Saison Arbeit fanden, egal sein.

Die Sozialagentur OVP berichtete jedenfalls von mehr als 3160 Alg 2-Empfängern in OVP, die diese Leistung wegen ihres geringen Einkommens erhalten. Die könnte ein Redakteur fragen, was sie vom Aufschwung (welchem auch immer) halten.

Oder ist mit Aufschwung der der Inflation gemeint, die in MV deutlich höher ist als im Bundesdurchschnitt?
Dann stimmt die Schlagzeile, sonst nicht.

Wie die Zahl der arbeitslosen Alg 2-Empfänger in OVP gedrückt wurde, zeigt dieser Vergleich:
Im Juli waren 1762 Betroffene in Ein-Euro-Jobs versteckt (Sie gelten nicht als arbeitslos.), im August 1955 Personen, also 193 mehr als im Juli. Im August 2007 waren dagegen nur 1398 Ein-Euro-Sklaven gemeldet worden. Das ist in Jahresfrist eine Steigerung um fast 40 Prozent.
Das sind einige der Zahlen, die das euphorische Aufschwunggeschwafel einschränken.

Und bei allem nicht den Blick über den Tellerrand vergessen. Dann verlieren die offiziellen Zahlen über die Arbeitslosigkeit jede Glaubwürdigkeit:

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