Die OZ hat das Thema schon vergessen, weil nichts Offizielles mehr zu verlautbaren ist. In anderen Redaktionen dagegen werden nicht nur Nachrichten an die Leser weitergereicht (in der OZ manchmal nicht einmal das), sondern dort machen sich Journalisten Gedanken, decken Hintergrund auf und schreiben es auch noch auf - eine Wohltat für Leser.
Z.B:
Wolfsschanze und Dirk Nowitzki
UMERZIEHUNG - Satirische Anmerkungen zum geplanten "Einbürgerungstest"
Undank ist der Welten Lohn. Da kümmert sich endlich mal ein engagierter Politiker wie Wolfgang Schäuble um uns migrantische Möchtegerndeutsche, will unsere Bildungslücken schließen - und was erntet der Bundesinnenminister mit seiner Initiative? Danksagung, Unterstützung, Respekt? Nein, im Gegenteil - mörderische Kritik und vernichtenden Widerstand. ...
Ich halte diesen "Abwehrtest gegen Möchtegerndeutsche", die sich bekanntlich nur für die Vorteile des Deutschseins interessieren, für sinnvoll und unentbehrlich. Die einzelnen Fragen im Testkatalog wirken nicht nur weiterbildend, sie haben auch pädagogische Effekte. ...
Aber zum Test. In dem steckt eine Menge praktischer Lebenserfahrung. Nehmen wir eine der harmlosen Fragen wie zum Beispiel: "Ist Jugendkriminalität strafbar?" Diese einfache Frage verbirgt schicksalhafte Weisheiten. Für jeden Täter, welcher Couleur auch immer, ist es von großer Bedeutung, über das Ausmaß seiner Übeltaten informiert zu sein. Glauben Sie, Herr Schäuble hätte im Jahre 1994, 52 Lenze jung, 100.000 Mark vom Waffenhändler Karlheinz Schreiber entgegen genommen und in den Schwarzen Kassen der CDU verbuchen lassen, wenn er von den Konsequenzen gewusst hätte? Mit Sicherheit nicht! ...
2. Beispiel:
Erneut peinliche Schlamperei im Einbürgerungstest
Die Frage 5 des Einbürgerungs- tests lautet: "Wen müssen Sie in Deutschland auf Verlangen in Ihre Wohnung lassen?" Dazu will das Bundesinnen- ministerium den Einbürgerungs- kandidaten vier Antwortalternativen vorlegen: den Postboten, den Vermieter, den Nachbarn oder den Arbeitgeber. Äußerst peinlich ist die Lösung: Vorgesehen ist der Vermieter. "Die offensichtlich vorgesehene Lösung 'Vermieter' ist falsch und abwegig", schreibt der Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB), Dr. Franz-Georg Rips, in einem offenen Brief an den Bundesinnenminister und studierten Juristen Wolfgang Schäuble (CDU). Rips fordert, die Frage ersatzlos aus dem Einbürgerungstest zu streichen. Noch peinlicher: Der Einbürgerungstest ist bereits anstandslos vom gesamten Bundeskabinett abgesegnet worden und soll schon zum 1. September eingeführt werden.
"Der Verfasser dieser Frage 5 beweist nicht nur seine Unkenntnis von mietrechtlichen Fragen", so der Mieterbund-Präsident. "Offensichtlich wird eines der wichtigsten Grundrechte im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland nicht zutreffend bewertet. Nach Artikel 13 Grundgesetz ist die Wohnung unverletzlich. Dies gilt selbstverständlich auch für Mietwohnungen. ...
Hier ist ein preisgekrönter Kurzfilm zur weiteren Absurditäten des Einbürgerungstest.
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