6. Juni 2008

Hintergrund Lohnkosten

Die OZ kann nicht anders als wiedergeben:
Polen zieht an Deutschland vorbei
Hohe Steuern und Arbeitskosten, geringes Wachstumspotenzial: Der Standort Deutschland fällt zurück.
Aha, hohe Steuern und Arbeitskosten, na dann ist ja alles klar, oder doch nicht?

Die Lohnnebenkosten: Auf den Hundt gekommen?

Am Sonntagmorgen staunte ich nicht schlecht, als ich im Radio die Meldung hörte: "Arbeitgeber wollen gegen Lohnnebenkosten klagen - Hundt kündigt Verfassungsbeschwerde an" ...

Freuen Sie sich wirklich, wenn Ihre Sozialversicherungsbeiträge sinken? Rechnen wir doch mal nach. Die letzte Senkung des Arbeitslosenbeitrags betrug 0,9%. Davon entfielen je die Hälfte - also 0,45% - auf Arbeitnehmer/innen und Arbeitgeber. Jetzt wird mit angekündigter Verfassungsbeschwerde eine Beitragssenkung von 0,6% gefordert. Das würde für Sie als sozialversicherungspflichtige/n Arbeitnehmer/in eine Ersparnis von 30 Cent pro € 100,00 Bruttogehalt bedeuten, bei € 1.000,00 Sozialversicherungsbrutto wären für Sie € 3,00 gespart und bei einem Sozialversicherungsbrutto von € 2.000,00, was heutzutage wirklich nicht besonders viel ist, könnten Sie sich einmal im Monat für € 6,00 eine Pizza im mittleren Preisspektrum bei einem der günstigen Lieferanten bestellen - ohne doppelt Käse, ohne Extras, ohne Getränke und ohne Trinkgeld.

Die Sozialversicherungsträger haben dann entsprechend weniger Geld zur Verfügung. Was wird die Konsequenz sein? Was war bisher immer die Konsequenz? Entweder muss jemand anderes die entsprechende Beitragsdifferenz zahlen, um das Leistungsniveau zu halten. Oder Leistungen werden gekürzt und die Leistungen, die aus dem Leistungsspektrum gekürzt werden, muss jemand anders zahlen. Und raten Sie mal, wer das sein wird? Ein Tip: Es wird nicht der Staat sein und es wird nicht Ihr Arbeitgeber sein. Beispiele dafür gibt es genug: die Ergebnisse mehrerer Gesundheitsreformen (z.B. Praxisgebühr), Hartz-IV, Riester-Rente. ...

Es lohnt sich, den langen Beitrag zu lesen, wenn Sie Zeit übrig haben.

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