14. April 2008

Journalismus? Machen die Leser!

Gabriel attackiert Kohlekraft-Gegner
Berlin (OZ/AP) Umweltminister Sigmar Gabriel hat in der Debatte über Energie-Strategien die Gegner neuer Kohlekraftwerke angegriffen. Der SPD-Politiker warf ihnen im "Spiegel" vor, die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands aufs Spiel zu setzen. Mit ihrem Widerstand leisteten Umweltverbände längeren Laufzeiten von Atomkraftwerken Vorschub, meinte er. In MV sammelten Bürgerinitiativen gegen das in Lubmin geplante Kohlekraftwerk bereits knapp 27 000 Unterschriften.
Das ist billigste Abschreibere und eine üble Sorte der Manipulation: Es wird der Messknecht Gabriel zitiert und fertig ist eine Meldung. Es ist scheißegal, ob stimmt, was der Mann sagt. Hauptsache die Seite wird voll und es findet sich jemand, der neue Kohlekraftwerke befürwortet.

Was ist, wenn Gabriel lügt?

Die journalistische Arbeit wird den Lesern überlassen:
... Wie widersprüchlich die Argumentation der Kraftwerksbefürworter sind, wird in der gleichen Ausgabe der OZ deutlich. Dort wird von einem Vertreter der Stromindustrie festgestellt, dass die Fernnetze bei weiterem Ausbau der Windenergie von der Küste zu den Ballungszentren nicht ausreichen. Mit dem Transport von 1.600 MW, von denen keine einziges kW in MV selbst gebraucht wird nach Österreich und in die südlichen Ballungszentren reichen die Fernleitungen offenbar. ...
Die Lösung der Energieversorgung der Zukunft liegt nicht in Megakraftwerken, die mit fossilen Energieträgern oder mit Atomenergie betrieben werden und deren Strom über Tausende Kilometer transportiert werden muss, mit erheblichen Leitungsverlusten, sondern in verbrauchernahen Insellösungen, Stromerzeugung mit Kraft-Wärmekopplung. Eine solche Strategie könnte in Zukunft zu einer höheren Energieeffizienz (Vermeidung von Übertragungsverlusten, höherer Nutzungsgrad der Pri-märenergie) führen ...

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