19. August 2007

Die misstrauische Angela

Dass die Regierungschefin den Schlussfolgerungen ganzer Herrscharen von Wissenschaftlern misstraut, kann ich verstehen. Dass sie aber selbst nachmessen fährt, um herauszufinden, ob das Grönlandeis weniger wird und Messknecht Gabriel mitnimmt, ist hinausgeworfenes Geld und verschenkte Zeit. Es wurde und wird reichlich gemessen, von Leuten, die davon etwas verstehen.

Das Klima ändert sich, seit die Erde eine Atmosphäre hat, also seit ein paar Milliarden Jahren.
Daran wird Frau Merkel nichts ändern. Sie wissen schon, sie schafft es nicht einmal, in D ein vernünftiges Steuergesetz entwickeln zu lassen. Im Gegenteil, durch die Dreckschleudern - die Kohlekraftwerke, die bei Lubmin und anderswo in Deutschland gebaut werden sollen - wird die Atmosphäre unnötig belastet und damit Pflanzen, Tiere und Menschen, die in der Umgebung der Kraftwerke leben.
Wenn eine Regierung die Verschmutzungsrechte verschenkt, darf sich der deutsche Michel nicht wundern, dass Kraftwerksbetreiber diese Gelegenheit nutzen möchten und die Kosten für die geschenkten Rechte auf die Stromverbraucher umlegen. Welch ein Irrsinn!

Frau Merkel müsste also in Deutschland tätig werden, statt auf Grönland auf Kosten der Staatskasse einen Zusatzurlaub zu verbringen.
Hat einer der begleitenden Journalisten die misstrauische Angela vor der Reise gefragt, ob sie weiß, warum Grönland Grönland heißt. Allein die Antwort auf diese Frage machte die Reise der Staatschefin überflüssig und damit die Berichterstattung in der OZ und anderswo.

Gefährlich ist für die Ex-Physikerin eine Reise ins Grönlandeis außerdem, jedenfalls wenn sie tatsächlich messen und nicht urlauben will. Einer der bedeutenden deutschen Wissenschaftler, der Geophysiker Alfred Wegener
(entwickelte 1912 die Kontinentalverschiebungshypothese) wollte nachmessen und ist bis heute von seiner Reise im Jahr 1930 nicht zurückgekehrt.

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