Falls OZ-Wirtschaftsweise weiterhin das Geschwätz von Politikern vom Konjunktur rettenden Binnenkonsum und von sinnlosen Wachstumsprognosen nachplappern sollten oder Falsches aus Umfragen zur Kauflaune folgern, könnten sie und vor allem die OZ-Leser sich hier informieren:
Konsum? Welcher Konsum?
Der Euro ist teuer, das Öl auch, die Weltkonjunktur schwächelt. Darunter leidet die deutsche Volkswirtschaft mehr als andere, weil ihr Wohl stark vom Export abhängt. Nun richtet sich alle Hoffnung auf die Konsumenten. Sie sollen endlich wieder einkaufen gehen, schließlich sinken doch die Arbeitslosenzahlen. Ein Trugschluss. ...
Leicht zu erkennen: Das Hurrageschrei - auch in der OZ - über sinkende Arbeitslosenzahlen oder gar die steigende Zahl von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die meisten Leute dennoch nicht mehr Geld haben.
Über die Schönrechnerei der Arbeitslosenzahlen habe ich mehrfach berichtet, die OZ nicht. Hier der neueste Trick:
Paragraph 53a des Gesetzentwurfes der Fraktionen der CDU/CSU eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und andere Gesetze vom11. Dezember 2007 bestimmt in Absatz 2: "Erwerbsfähige Hilfebedürftige, die nach Vollendung des 58. Lebensjahres mindestens für die Dauer von zwölf Monaten Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende bezogen haben, ohne dass ihnen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten worden ist, gelten nach Ablauf dieses Zeitraums für die Dauer des jeweiligen Leistungsbezugs nicht als arbeitslos." Der Entwurf wurde Ende Januar vom Bundestag beschlossen. ...
Im Klartext heißt dies doch: Die wir nur schwer vermitteln können, sind nicht mehr arbeitslos. Damit wird der Zustand des Arbeitsmarktes zum Kritierium für die Zählung der Arbeitslosen. In schweren Zeiten, z.B. bei der nächsten Rezession, wird es wieder mehr Arbeitslose über 58 Jahre geben, die nicht innerhalb eines Jahres vermittelt werden können. Und damit die Zahl der Arbeitslosen nicht mehr steigt, zählen wir die einfach nicht mehr. ...
Hervorhebung von mir.
Dass das Exportgeschäft auf dem absteigenden Ast ist, dürfte hinreichend bekannt sein. Hier noch ein Diagramm zur Exportweltmeisterschaft:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.