Ganz anders handelt die Bürgerinitiative. Wo Behörden und Medien versagen, deckt sie Manipulationen, Halbwahrheiten und Fehler auf. So auch hier:
... Wenn jedoch Journalisten Näheres über die Pläne (von Dong Energy) erfahren will, landen sie bei einer PR-Agentur in Hamburg. Dort schwärmt einem dann Michael Deutschbein etwas über die Modernität der geplanten Anlage vor. Dass DONG in Dänemark ein derartiges Kraftwerk gar nicht bauen dürfte, scheint ihm nicht bekannt. Ein Wirkungsgrad von 47 Prozent würde in den beiden Kraftwerksblöcken erreicht, so Deutschbein. Die Zahl wird von ihm auf erstauntes Nachfragen mehrmals bestätigt. Erst ein Blick in die Informationen der Bürgerinitiative zeigt, dass der Mann offenbar den Brutto-Wirkungsgrad gemeint hat. Zieht man den Eigenbedarf des Kraftwerks ab, dann bleibt ein Netto-Wirkungsgrad von 43,7 Prozent.
Das ist ungefähr das Niveau, welches die neuesten Steinkohlekraftwerke heutzutage erreichen, also ist doch keine Wundertechnologie für Lubmin geplant. Eine bessere Ausnutzung der in der Kohle gebundenen Energie ist nur möglich, wenn auch die Abwärme genutzt werden kann. Doch dafür sind die beiden Blöcke viel zu groß. In der dünnbesiedelten Region gibt es nicht genug Abnehmer. ...
Hier noch einmal die wichtigsten Zahlen zur Luftverschmutzung durch das Kohlekraftwerk:
... DONGs Kohlekraftwerke werden zusammen 4.280.000 Kubikmeter Abgase pro Stunde ausstoßen. Bei 7500 Volllaststunden ergeben sich daraus beachtliche jährliche Emissionswerte. An Stickoxiden, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid werden es je 6.420 Tonnen sein. Letzteres ist einer der Hauptverantwortlichen der Waldschäden (8). An Feinstäuben kommen weitere 642 Tonnen hinzu.
Des Weiteren ist mit einem wahren Potpourri an Schwermetallen zu rechnen: 4,815 Tonnen Blei, 1.123 Tonnen Cadmium, 0,963 Tonnen Quecksilber und 0,802 Tonnen Arsen. Schließlich ist da noch das Treibhausgas Kohlendioxid, von dem in Lubmin zehn bis elf Millionen Tonnen ausgestoßen würden. Das wären immerhin 1,4 Prozent der derzeitigen deutschen oder rund 20 Prozent der dänischen Emissionen. Und das aus einem einzigen Kraftwerk.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) hält das für einen Beitrag zum Klimaschutz. ...
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