7. Mai 2007
Und der Zukunft zugewandt
Mitunter hat es Sinn, sog. alte Kamellen aufzuwärmen, zumindest wenn jemand die Gegenwart verstehen will und überlegt, was in der Zukunft passieren könnte. Das trifft kaum für die Wirtschaftsweisen der OZ zu, denn sie haben die Zukunft fest im Blick und lassen sie für die Leser deuten.
Deshalb hier ein kleiner Vergleich mit Daten aus der Vergangenheit, den Statistiken ermöglichen, die das Statistische Landesamt in der vergangenen Woche und heute veröffentlichte:
Der Verbraucherpreisindex für M-V im Jahr 2005 (siehe auch die Grafik oben) betrug 106,2 Prozent (der Index im Jahr 2000 enspricht 100 Prozent.). Um welchen Wert stiegen von 2000 bis 2005 die Arbeitnehmerentgelte? Falsche Frage, denn die Arbeitnehmerentgelte verringerten sich auf 97,1 Prozent.
(Nur zum Vergleich: Die Arbeitnehmerentgelte erhöhten sich in Gesamtdeutschland auf 102,7 Prozent.)
Dennoch wurde für M-V ein Volkseinkommen errechnet, das 2005 103,3 Prozent betrug, wenn es für das Jahr 2000 mit 100 Prozent angesetzt wurde. Da sich das Nationaleinkommen aus Arbeitnehmerentgelten und den Betriebsüberschüsses, den Selbstständigen- und Vermögenseinkommen zusammensetzt, ist also klar, auf welcher Seite der Bevölkerung die Kluft zwischen Einkommen und Preissteigerungsrate größer ist.
Meine Frage an die OZ-Leser: Haben Sie über diese Zusammenhänge auch nur einen Satz in der Heimatzeitung gelesen? Wenn Sie wüssten, was noch alles an Hintergrundthemen in den Statistiken zu finden ist! Doch warum sollte ich die Arbeit jener erledigen, die lieber ihre Blicke der Zukunft zuwenden und die Bestlaune der Deutschen beschwören.
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