11. Januar 2012

Über hilflose Versuche

Die Usedomer Redaktion meint allen Ernstes, die Lösung eines der Hauptprobleme auf der Insel  beschreiben zu können:
Elektronische Warnungen vor dem Stau auf Usedom
Das Straßenverkehrsamt in Stralsund will eine „Verkehrsbeeinflussungsanlage“ installieren. Sie soll Verkehrsströme messen und Empfehlungen geben.Wenn sich an einem strahlend blauen Sommertag plötzlich eine Gewitterfront den Usedomer Stränden nähert, ist garantiert in kürzester Frist das Chaos auf den Inselstraßen perfekt.
Für solche und weniger akute Situationen plant das Straßenbauamt in Stralsund in absehbarer Zeit
(?) Abhilfe. Wie Ralf Sendrowski gegenüber der OZ jetzt sagte, wurde 2011 beim Bund eine so genannte Verkehrsbeeinflussungsanlage beantragt ...
Im Wesentlichen gehe es um die Erfassung konkreter Verkehrssituationen und die Darstellung von aktuellen Verkehrslagen über einen Großrechner, der die Informationen auswertet und in für Verkehrsteilnehmer interessante Informationen umwandelt. Es gebe Angaben zu Fragen wie „Wo entstehen Staus?“, „Wie lange halten sie voraussichtlich an?“ und dergleichen.„Schließlich gibt das System Prognosen und Empfehlungen, wie der Situation ausgewichen werden kann“, beschreibt Sendrowski. ...
Für die Zuleitung der Informationen wünscht sich das Stralsunder Amt, das sich selbst für die Installation von Wechselwegweisungsschildern verantwortlich fühlt, Hoteliers und Kurdirektionen als Partner. So könne die aktuelle Verkehrslage nicht nur via Internet, sondern auch über die Hotellobbys oder strandnahe Terminals der Kurverwaltungen an die Gäste gelangen. „Auf diese Weise könnten wir Verkehr zur falschen Zeit vermeiden.“Sendrowski sagt: „Die Umsetzung hängt letztlich vom Bund ab. Von uns aus kann es sehr schnell gehen.“
Zukünftig würden die Strandgänger am Strand bleiben, wenn ein Gewitter naht, weil sie nicht im Stau stehen wollen? Ich säße lieber im Auto und stünde im Stau, als einen Gewitterguss über mich ergehen zu lassen. Das Beispiel funktioniert nicht, wie das ganze Vorhaben, sollte es jemals dafür Geld geben. Es wird auch zukünftig lange Staus geben, nicht nur auf der Insel, sondern auch vor der Insel. Staus können im besten Falle gemildert werden und werden zukünftig in Zahl und Länge sogar zunehmen, weil immer mehr Hotels, Ferienwohnungen usw. für Abertausende Urlauberbetten gebaut werden.
Solange dieses Grundübel nicht behoben ist, werden sich Autos auf den Straßen stauen. Das Grundübel wird aber nicht behoben werden. Allein die Wirkung der Jahr für Jahr monatelang überfüllten Insel auf die Urlauber kann dazu beitragen, dass sie woanders Urlaub machen.

Ansonsten wurde in dem Text über ungelegte Eier fabuliert, sonst nichts. Nur nebenbei: Seit Jahrzehnten staut sich im Sommer besonders an jedem Sonnabend der Verkehr wegen des sog. Bettenwechsels (in Wirklichkeit werden nicht die Betten sondern werden die Bettwäsche (hoffentlich) und die Urlauber gewechselt). Es ist immer schlimmer geworden, obwohl jeder, der zum zweiten Mal kommt, weiß, was ihn erwartet.

Passrecht wurde gestern ein ellenlanges und langweiliges Interview verkauft, das ebenfalls die Staus zum Thema hatte:
Querdenker (?) will Usedoms Verkehrsinfarkt verhindern
Entscheidend ist das will:
Günther Jikeli (SPD) setzt auf bürgerliches Engagement. Er plädiert für Kreisverkehre, den unbedingten Erhalt des Insel-Airports und die Süd-Anbindung per Bahn. ...
Meine Bedenken siehe oben.

Ein Leser entdeckte noch dies im Text (Danke!):
OZ: Stimmt es, dass das alte Hubteil der Brücke verwendet werden könnte?Jikeli: Ja, Experten sind davon überzeugt. Das ist noch deutsche Wertarbeit aus S 51-Stahl. ...
Hart wie Kruppstahl - ... Das ist noch deutsche Wertarbeit aus S 51-Stahl. ... -, aber das Kennzeichen VG als bedenklich einstufen! ;-) (auch hier nachzulesen)Übrigens, mein Tabellenbuch kennt S 51-Stahl nicht und die OZ klärt auch nicht auf.

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