Wenn in der Mantelredaktion etwas getan wird, das bildlich einen Hauch von Pseudo-Recherche verbreitet, ist es doch nur Hilfestellung, die Krämerseelen Krämern leisten, seit Jahren ein Teil des von der OZ verbreiteten Pseudojournalismus:
Weihnachtsgeschäft spült Händlern 180 Millionen Euro in die Kassen
Der Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern ist zufrieden mit dem Umsatz im Advent, die Kunden sind in Kauflaune. Vor allem Elektronik ist heiß begehrt.
Als umsatzstärkste Zeit des Jahres beschert das Weihnachtsgeschäft dem Einzelhandel im Norden Einnahmen in Höhe von 180 Millionen Euro . Auch in diesem Jahr sieht es gut aus. Die Händler sind zufrieden. Und heute, am letzten langen Verkaufswochenende vor den Feiertagen, rechnen sie mit einem Kundenansturm. „Die Umsatzzahlen steigen weiter, je näher die Festtage rücken“, sagt Tino Beig vom Einzelhandelsverband Nord. Vor allem Nahrungs- und Genussmittel seien im Moment heiß begehrt. Süßigkeiten, Festtagsbraten und Wein würden in fast jedem Haushalt gebraucht. ...Es reiht sich eine Belanglosigkeit an die nächste, die gesamte Titelgeschichte (jaja, Titelgeschichte, kaum zu glauben) hindurch, denn dass die Leute, die Geld dafür haben - bei jedem zweiten Arbeitenden im Armenhaus D.s sieht es damit schlecht aus - in der Adventszeit Geschenke kaufen und dazu besonders die Wochenenden nutzen, ist seit Jahrzehnten so.
Doch damit nicht genug. Im Schluss der Titelgeschichte wurde der Trick der Verknappung angewendet, um Leute zum Kaufen zu bewegen:
Einige Spielzeug-Artikel sind in MV bereits ausverkauft. Nicht mehr zu bekommen sind beispielsweise das Piratenschiff von Lego und das Rapunzel-Schloss.Damit noch lange nicht genug. Auf der Wirtschaftsseite die Kauf-Anmache per Verknappung gleich noch einmal, in der Schlagzeile:
Weihnachts-Boom: Die ersten Spielsachen sind ausverkauft
Märchentürme, Piratenschiffe, Elfenkutschen: Was auf den Wunschzetteln der Kinder ganz oben steht, wird im Handel rar. ...Erinnert mich an die DDR. Da war auch allerlei ausverkauft, allerdings nicht nur vor Weihnachten.
Heißt, wenn Sie jetzt nicht losrennen, um zu kaufen, werden Sie nur noch Reste abbekommen. Das ist der Verkaufstrick: Etwas verknappen und das per Reklameblatt OZ publik machen.
Dann wird spaltenweise unverhohlen Reklame gemacht, wie es die PR-Abteilungen von Handelsketten nicht besser könnten. Ein Beispiel, in dem das Wort Trend missbraucht wird:
Laut Ulrich Brobeil vom Spielwarenverband in Stuttgart liegt Sammeln absolut im Trend. Viele Themen, die sich problemlos erweitern lassen, vereinfachen die Geschenkesuche. Der starke Absatz von „Filly“ sei ungebrochen. Gesammelt werden können auch diverse „Zoobles“, kleine Kugeln, die zu Figuren werden. Auch die Kreisel „Beyblades“ werden wieder vielfach durch die Arenen tanzen.„Andere Dauerthemen sind Action und Multimedia“, weiß Brobeil. „Superhelden kommen immer gut an.“ ...Und nun lesen Sie am besten meinen Beitrag über die publizistische Erfahrung und Qualität des Chefredakteurs.
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