21. Mai 2011

Lichter Moment

Titelgeschichte:
Jugendliche im Norden müssen für Billiglohn schuften
Und sonst? Erwachsene müssen es nicht?
Nur jeder Vierte liegt über bundesweitem Niedriglohn. Politiker warnen die Betriebe. ...
Insgesamt geht im Nordosten knapp jeder Zweite (44,5 Prozent) täglich zur Arbeit, bleibt aber trotzdem unter der offiziellen Niedriglohnschwelle (1367 Euro im Osten). Damit hat MV den höchsten Anteil von schlecht bezahlten Arbeitnehmern in ganz Deutschland. ...
Erinnern Sie sich noch an den unsäglichen Quark vom durchschnittlichen Vermögen der Deutschen, den die OZ in epischer Breite an Sie verkaufte?
Hier noch andere Durchschnitte, die sich u.a. aus den Hungerlöhnen ergeben und ebenfalls beweisen, dass M-V das Armenhaus D.s ist:

Mecklenburg-Vorpommern hatte 2009 von allen Ländern weiterhin den niedrigsten privaten Konsum je Einwohner.
Gespart wurden 2009 in Mecklenburg-Vorpommern je Einwohner durchschnittlich 1460 EUR, je Einwohner war auch das der niedrigste Sparbetrag aller Länder.

Noch zu den Hungerlöhnen: Allein im Kreis Ostvorpommern erhielten im März 3958 Personen (darunter 539 Alg 1-Berechtigte, alle anderen arbeitende Menschen) sog. aufstockende Leistungen, damit sie den Alg 2-Satz erreichen.
Zusammenhänge in der OZ? Wäre ja noch schöner.

Allerdings hieß es im Kommentar, der einen lichten Moment darstellt:
Geringe Löhne im Osten
Schöngerechnet

Der Vorwurf ist nicht neu, dass die Bundesagentur für Arbeit mit ihren offiziellen Statistiken trickst.
Achja? Wie oft hat die OZ innerhalb von sechs Jahren darauf hingewiesen? Ich erinnere mich an ein Mal.
Ein-Euro-Jobber gelten nicht mehr als arbeitslos, Teilnehmer eines Bewerbungstrainings auch nicht. Mit der Realität hat das nichts zu tun. Was nicht passt, wird passend gemacht.
Und die OZ, als williges, regierungsergebenes Propaganda-Sprachrohr, verbreitet das passend Gemachte allmonatlich und verlangt auch noch Geld dafür.
Die Einkommens-Statistik der Arbeitsverwaltung ist ein weiteres Beispiel: Im Osten sind die Löhne bekanntlich geringer als Westen. Wie viele Niedriglöhner es gibt, wird getrennt berechnet — einmal auf Grundlage der Ost-Löhne, einmal auf Basis der West-Einkommen. Siehe da: Plötzlich leben in Ost und West etwa gleich viele Billigjobber, 21 und 20 Prozent.

Anders sieht es aus, wenn die Gehälter aus ganz Deutschland der einzige Maßstab sind. Dann wird fast jeder zweite Arbeitnehmer im Osten schlecht bezahlt. Diese Darstellung beschreibt die Wirklichkeit besser — passt aber politisch nicht ins Bild. Gern wird in diesem Zusammenhang von niedrigeren Lebenskosten im Osten geredet. Noch so eine Mär, wie jeder weiß, der schon in Rostock oder Leipzig auf Wohnungssuche war.
Warum hat die OZ nichts schon längst die Mär als Mär widerlegt?

3 Kommentare:

  1. Anonym21.5.11

    Fuck Niedriglohn!

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  2. Edward22.5.11

    Glückwunsch, dass auch du GKW's Kommentar als Lichtblick wahrgenommen hast.

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  3. Anonym22.5.11

    @Edward
    Lupe schrieb nicht von einem Lichtblick. Er attestierte dem Schreiber lediglich einen lichten Moment. Ein kleiner, feiner aber qualitativ nicht unbedeutender Unterschied.

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