17. Dezember 2011

Vermisstensuche mit Fundstellen

Was ich in der OZ vermisst habe und anderswo kostenlos lesen konnte:
Wie die Regierung den Umweltrat unterwandert
Bisher war der Umweltrat unabhängig und atomkritisch, jetzt soll ausgerechnet ein FDP-Mann dort Direktor werden. Vordergründig geht es um die Belohnung eines Parteigängers, aber ein interner Vermerk enthüllt eine viel brisantere Absicht. ...
Dies auch:
Prozess zur AbschreckungHeute beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Whistleblower Bradley Manning. Der Mann hat keine Strafe, sondern einen Orden verdient ...
Und das, obwohl es hier der CDU an den bildlichen Kragen geht:
ZEITARBEIT
Rettungsschirm für Lohndrücker
Nach einem Beschluss des Bundesarbeitsgerichts müssten hunderte Zeitarbeitsfirmen Löhne und Sozialbeiträge in Milliardenhöhe nachzahlen. Viele Firmen wollen sich aus der Verantwortungen stehlen - und bekommen Schützenhilfe vom CDU-Wirtschaftsflügel. ...
Dies sowieso:
Glaubt die Kanzlerin, was sie sagt?
Angela Merkel heute im Bundestag (via Spiegel Online):“Auf den Tag genau 20 Jahre nach Maastricht haben wie wieder eine zentrale Weichenstellung vorgenommen”, so Merkel. Mit den Beschlüssen des Gipfels sei es gelungen, die Konstruktionsfehler bei der Schaffung der Währungsunion zu beheben. Die Krise habe schonungslos eben diese Fehler in der Vergangenheit offengelegt. ...
Das Problem ist noch nicht einmal richtig beschrieben. Geschweige denn gelöst. ...
Und dies bisher in der OZ undenkbar, im konservativen Handelsblatt mittlerweise nicht mehr:
EURO-KRISEDeutschland bringt Europa aus dem Gleichgewicht
Hohe Exportüberschüsse sind das Geschäftsmodell der deutschen Wirtschaft. Nun soll sich die Eurozone daran ein Beispiel nehmen. Das kann nicht funktionieren: Deutschland würde den Kontinent ins Ungleichgewicht stürzen. ...
Da Ruhe die erste Bürgerpflicht ist und es wohl keine Agenturmeldung zu kopieren gab, stand auch dies nicht in der OZ:
Aufruf zum unterzeichnen: Schwerwiegende Fehler und Richtlinienverstöße im Stuttgart 21-Stresstest
Richtlinienverstöße im Stuttgart 21-Stresstest: Aufruf an die Deutsche Bahn AG, SMA und Partner AG und den Schlichter Dr. Heiner Geißler zur Stellungnahme
Eine Woche vor der Volksabstimmung zu Stuttgart 21 war der Vorwurf umfassender Regelverstöße im Stresstest zu Stuttgart 21 von WikiReal.org veröffentlicht worden. Seither gelang es der Deutschen Bahn und dem Stresstest-Auditor SMA nicht, die Kritik an dem Leistungsnachweis für das Milliardenprojekt nachvollziehbar auszuräumen.
 ...
Von einem Blogger Gedanken zu übernehmen und kritisch-hochwertig weiterzuverarbeiten, ist in der OZ ebenfalls undenkbar:
Wir sind Deutschland
Stell Dir vor, Du hast einen ungebetenen Gast in Deinen vier Wänden, der einfach nicht mehr geht. Er lümmelt sich auf Deinem Lieblingsplatz herum, benutzt Deine Sachen, frisst Deinen Kühlschrank leer, lebt auf Deine Kosten, pöbelt Deine Freunde an, mischt sich in die Erziehung Deiner Kinder ein, verdreckt die Wohnung, bestimmt, was Du im Fernsehen siehst, schnüffelt in Deinen privaten Sachen herum, gibt Dein Geld aus, beschimpft und bedroht Dich und wird aggressiv, wenn Du ihn bittest zu gehen.
Schon nach ein paar Wochen erkennst Du Deine Wohnung nicht mehr wieder. Du fühlst Dich dort nicht mehr zuhause. Am liebsten würdest Du umziehen, aber das geht nicht, weil der Gast auf Deinem Geld sitzt.
In Deutschland haben wir einen solchen Gast: Die Politik. ...
Undenkbar, Schönschreiber Emendörfer würde solch einen Kommentar schreiben und auch noch veröffentlichen, weil ich den Chefredakteur weder für willens noch dazu in der Lage halte.

2 Kommentare:

  1. Anonym17.12.11

    Prozess zur Abschreckung beginnt.
    Der Artikel im Freitag trifft dieses Drama auf den Punkt.
    Meine paar Zeilen dazu per LB an die OZ von gestern sind anscheinend nicht erwünscht.
    Ein paar kleine dpa Artikel waren aber in der OZ gestern zu lesen.

    Obama bekam den Friedensnobellpreis verliehen.

    Krieg führen heisst heute Friedensmission, wer auf so grausame Weise, wie die US-Soldaten im Irak und nicht nur in diesem Land, Zivilisten ermordet, hat von den Behörden in den USA nichts zu befürchten.
    Wem das Gewissen keine Ruhe lässt und wer mithilft, der Öffentlichkeit diese Verbrechen zugänglich zu machen, wird von der US-Regierung auf die unmenschlichste Weise behandelt.
    Wie ticken Politiker wie zum Beispiel H. Clinton nur, die der Meinung sind, Manning ist ein Verräter und schadet der Sicherheit Amerikas.
    Die Welt vieler Politiker muss etwas ganz Furchtbares sein.
    Achso, das war erstaunlich, die einzige Partei, die sich mit Manning solidarisch zeigt, sind die Piraten.

    G. Bieck

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  2. Anonym19.12.11

    newsevv berichtet über Island

    Warum Island in den Nachrichten nicht mehr vorkommt: Das Land liess sich nach dem Staatsbankrott nicht von den Internationalen Finanzvertretern erpressen:*Wenn ihr den Banken die Schulden nicht zurückzahlt, werdet ihr zum Kuba des Nordens gemacht"*- sondern entmachtete Banken und alte politiker, verfolgt die für das Finanzdesaster verantwortlichen Banker und Politiker strafrechtlich, schaffte eine neue BürgerInnenverfassung und wählt den Weg direkter Demokratie, statt der Privatisierung oder Streichung aller öffentlichen Leistungen!
    Verfasst von Hans-Wolff Gram
    Island hat auch noch seine Kronen.
    Warum funktioniert das in Deutschland nicht?!

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