11. Oktober 2011

Über Zusammenhänge

Wenn Für und Wider für ein Projekt benannt werden - was davon kommt in die Schlagzeile, zumal in die der OZ-Titelgeschichte?
Ostsee-Tunnel nach Schweden: Wirtschaft und Politik begeistert
20-Milliarden-Euro-Projekt eines norwegischen Konsortiums kommt gut in MV an. Stralsunds Bürgermeister Alexander Badrow will das Vorhaben unterstützen. ...
Was steht also am Ende des Artikels?
„Durch diese Milliardeninvestition ist eine Wirtschaftlichkeit nicht gegeben. Wie will man die Kosten wieder reinkriegen?“ Zumal er den Bedarf nicht erkennen könne. ...
„Der Tunnel ist zu lang, das könnte Schwierigkeiten beim Bau und mit der Sicherheit geben“, erklärt Herrmann. Sollte das Projekt aber verwirklicht werden, wäre es sinnvoller, den Tunnel auch für Frachtverkehr zu nutzen.
Was mir einfiel, der Aufschreiberin nicht:

1. Touristiker und Bürgermeister jubelten, weil sie meinten, nach dem G 8-Treffen in Heiligendamm würde nun alle Welt anreisen, um auf jenen Klos zu sitzen, in die sich zuvor Oberbonzen entleert hatten. Es ist still darum geworden, auch auf den Klos.
2. Selbst als Kriegtreiber Bush sich mit Merkel in Trinwillershagen traf, um zähes, verbranntes Wildschweinfleisch zu essen, schwärmte der Stralsunder Bürgermeister von dem ausgebliebenen Werbeeffekt.
3. Als auf Usedom Teile eines Films gedreht wurden, fing auch ein Mikrobonze an zu schwärmen, nun würde wohl die Insel endgültig von Urlauberschwärmen überrollt. Stimmt fast, hat aber nichts mit dem Film zu tun, war schon vorher so. Wie sich der Einzelhandelsumsatz entwickelte, habe ich oft genug beschrieben. Das Statistische Landesamt liefert Material ohne Ende, was die OZ i.A. dann interessiert, wenn sich daraus eine Schönschrift verfertigen lässt.
4. Interessant wäre eine Gegenüberstellung der von der A 20 und ihren tollen Effekten für die Gewerbeansiedlung einst schwärmenden Bonzen, die für den Bau der Verbindungstrasse nach Osten nichts weiter erreichen wollten als Zustimmung durch die Masse.
5. Noch interessanter wäre im Zusammenhang mit der Tunnelidee eine Zusammenstellung der nach der Wende mit Unmassen von Steuergeld an jeder fünften Milchkanne erschlossenen Gewerbegebiete, von denen manche als Gewerbegebiete nicht zu erkennen sind und andere mit ein paar Unternehmen besiedelt wurden, also weitgehend leer stehen. Auch damals wurde gesponnen, nun bräche mit haufenweise Unternehmen der Wohlstand im Land aus. Bekanntlich ist M-V weiterhin das Armenhaus D.s.

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