16. Juni 2011

Übers Verstehen

Auf der Landesseite bekam sich jemand gar nicht ein:
Jetzt geht‘s los: Baustart für Rügens neue Schnellstraße
Natürlich musste das obligatorische Spatenstichfoto ins Blatt, Bratwurtsjournalismus per Bild.
Den Höhepunkt kritischen Hochwertjournalismus lieferte der neue stellvertretende Chefredakteur (den ich nur als notorischen Schönschreiber und Märchenerzähler kenne) per Kommentar:
Baustart der B96 n
Endlich freie Fahrt
... Ende 2015, kriegen endlich alle grünes Licht auf Rügen (Daran dürfen Sie getrost zweifeln.). Dann heißt es freie Fahrt auf der neuen Schnellstraße B96 n (Aha, hier also schon die Einschränkung.) ...
Und dann, wenn sie die chice, neune Schnellstraße verlassen, was ist dann mit grünem Licht für alle?
Dass Umweltschützer noch immer gegen diese neue Schlagader Rügens kämpfen, mag verstehen, wer will. ...
Der Schönschreiber möchte diese Leute nicht einmal verstehen. Wie also kann er über sie urteilen? Das ist eines Journalisten, zudem eines in gehobener Position unwürdig, passt aber gut zu einer Äußerung seines Chefs.
Im Übrigen hat sich der BUND gestern zu der Angelegenheit geäußert:

Umweltverbände für rügenverträgliche Verkehrsentwicklung

Mit dem symbolischen Spatenstich zum Bau des ersten Abschnittes der B 96n auf der Insel Rügen wird „ein verheerendes Signal rückwärtsgerichteten Denkens“ gesetzt. Das ist die Einschätzung der Umweltverbände NABU und BUND. ...
Ausreichend werden die Bedenken erläutert und Gegenvorschläge unterbreitet, übrigens in leicht verständlicher Form.

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