Die OZ gibt seit einiger Zeit jede noch so wenig bearbeitete Agenturmeldung per Spitzmarke als eigene Leistung aus, so wie alles andere gekaufte Material. Der Leser erfährt nicht mehr, dass Agenturmaterial bildlich verbraten und indirekt als eigene Rechercheleistung ausgegeben wird. Er könnte ja sonst auf die Idee kommen, dieselben Informationen kostenlos im Internet zu lesen.
Besonders frech ist jedoch diese Methode, auf die ich hingewiesen wurde. In der Wochenendbeilage stand dies als Ankündigung auf der Titelseite:
Ergibt sich die Frage: Wer ist die OZ, die dieses Filmförderungsinterview schrieb?
In diesem Fall ist es Mariam Schaghaghi, wie dem Artikel zu entnehmen ist und die im Grunde nichts anderes tut, als Schauspieler/innen zu interviewen.
Wäre die Autorin Mitarbeiterin der OZ, hätte die Redaktion sie schon sehr häufig an andere Blätter ausgeliehen, z.B. an die Süddeutsche Zeitung, die wenigstens auf eine Spitzmarke verzichtete und die Autorin auch nicht gleich zur Mitarbeiterin machte.
Denn die SZ hatte den Artikel von der Freiberuflerin Mariam Schaghaghi gekauft, wie die OZ das Interview ebenfalls gekauft hatte. Der Unterschied: Die OZ hatte die Frau zur Mitarbeiterin des Verlages erklärt. Im Herbst hatte sie den Trick schon einmal angewendet.
Ich rate deshalb wieder einmal davon ab, irgendetwas von dem zu glauben, was Sie in der OZ lesen. Sie können nie sicher sein, ob es stimmt.
Folgen Sie meinem Rat, fragen Sie sich zugleich, warum Sie dann fast 22 Euro im Monat für die Zeitung ausgeben.
Dort werden sicher nur Selbstgespräche geführt.
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