19. Oktober 2010

Wie der Billiglöhnerbereich erhalten bleibt - mit Ihrer Hilfe

Schade, dass der Autorenname unter und nicht über dem Artikel stand: NINA GOTTSCHALK. Ich hatte vor den Produkten der Autorin gewarnt und bin doch selbst hereingefallen. Wenn mir die OZ drei Wünsche erfüllen würde, wäre einer, die Autorennamen stets über den Artikel zu setzen, danke! Das würde Lebenszeit sparen für Interessantes. So habe ich sie vergeudet für Quark:
Weiterbilden, umschulen, quereinsteigen
Sie haben Recht, die Schlagzeile passt perfekt als Überschrift in eine Werbebroschüre oder eben über einen redaktionellen Beitrag der OZ.

Was kommt, ist tatsächlich bildlich ein Loblied auf einen sog. Bildungsträger:
... Die Innova Privat-Akademie führt im Auftrag der Sozialagentur seit Jahren ein Training für Saisonkräfte im Bereich Hotellerie und Gastronomie durch. Auch gestern trafen sie sich wieder im Parkhotel Zinnowitz. Neben 21 Teilnehmern war erstmalig auch der Chef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Ostvorpommern, Peter Drechsler anwesend.

Der Bildungsträger Innova berät, motiviert, trainiert und vermittelt auch ältere und gering qualifizierte Arbeitssuchende. „Die Veranstaltung hilft den Leuten vor allem, herauszufinden, was die Arbeitgeber von ihnen verlangen“, erklärt Arbeitsvermittlerin Antje Krause von der Sozialagentur in Koserow. Das Angebot richte sich vor allem an diejenigen, die bereits im Hotelbereich gearbeitet haben, als Quereinsteiger keinen Abschluss besitzen und sich weiterbilden wollen. ...
Was mir dabei einfiel?

Wie ist es möglich, dass so viele Arbeitskräfte fehlen? Viele der Ausgebildeten sind in der Vergangenheit nicht übernommen worden und wenn doch, häufig als Billiglöhner. Es sind also viele junge Leute in andere Bundesländer umgezogen, um dort mehr Geld zu verdienen oder/und um überhaupt eine Arbeitsplatz zu haben.
Nun werden Arbeitslose umgeschult oder weitergebildet, die eine sich seit Jahren abzeichnende Lücke füllen müssen. Ja, sie müssen sie füllen, sie müssen sich auf die Billiglöhnerstellen bewerben, Langzeitarbeitslose sowieso, ansonsten wird ihr Alg 2 gekürzt. Das hat zur Folge, dass auch zukünftig die Löhne in der Touristikbranche niedrig bleiben werden. Und Sie, liebe Leser, Sie, ich auch, helfen dabei mit, dass der Billiglöhnerbereich erhalten bleibt, denn auch von Ihren Steuern werden die Sozialagentur-Mitarbeiter und die mit Hilfe der OZ beworbene sog. Privat-Akademie bezahlt.

1 Kommentar:

  1. Anonym20.10.10

    Billiglöhner überall in Hülle und Fülle. Das passt in diese Bananenrepublik!

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