14. August 2010

BIP-Schönschriftorgie

Die OZ verzapfte mit Hilfe von Korrespondenten aus dem neuen, chicen Hauptstadtbüro eine mehrteilige Schönschriftorgie inkl. Blickpunktseite über die neuesten Zahlen zum BIP:
Deutschland nimmt Fahrt auf
Es geht ein Ruck durch Deutschland. „Boom verblüfft die Experten“, schreibt „Spiegel Online“, „Krise war gestern“ die „Bild“, Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) jubelt über „einen Aufschwung XL“, „Willkommen im Wirtschaftswunderland“ der „Stern“.
Selten haben Zahlen des Statistischen Bundesamtes für so viel Euphorie gesorgt: Ganze 2,2 Prozent legte das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal zu — das höchste Wachstum seit der Wiedervereinigung. Solche Raten wurden zuletzt eher aus China oder Indien gemeldet. Im Vergleich zu April, Mai und Juni 2009 macht das ein Plus von 4,1 Prozent. ...
Wer hier noch nicht angewidert aufgegeben hatte, las viel weiter unten etwas über die Warnungen vor einem erneuten Einbruch der Wirtschaft. Hintergrund ersparte die OZ ihren Lesern.

Der Kommentar war so überschrieben:
Krise gemeistert
Achja?

Die Titelgeschichte war eine durchgängige Schönschrift:

Das hat die OZ zu Zeiten als Bezirksorgans der SED auch nicht besser gekonnt.

Während die Schönschriften der OZ auch noch zu bezahlen sind, erhalten Sie natürlich kostenlos Hintergrund im bösenbösen Internet, z.B.:

Spielverderber

Die niedrigen Zinsen für deutsche Staatsanleihen sind alarmierend. Außer die Deutschen entdecken den Kredit, verschulden sich, investieren und konsumieren. ...

2 Kommentare:

  1. Anonym15.8.10

    Das hat die OZ zu Zeiten des Bezirksorgans der SED auch nicht besser gekonnt.

    ...war schon seltsam, die Pläne waren immer erfüllt oder übererfüllt, nur in den Geschäften mangelte es an Waren.
    Aber war da nicht noch eine andere Sache mit im Spiel, der Stausskredit...

    Lange her, egal.

    Weil ich hier Brüderele sehe, der Fachkräfte aus dem Ausland anwerben will.. die Deutschen alle zu dämlich? Wollen die Deutschen nichts lernen? ... könnte man meinen.

    Ich fürchte, es ist eher so:

    Gewinnmaximierung und Ausgabenminimierung

    Lieber Kräfte einkaufen, als ausbilden.

    Das ist wie beim Fussball.
    Obwohl mich das nicht die Bohne interessiert, nur ab und zu sehe ich so viele Gesichter, die gar nicht "national" aussehen, sondern eher eingekauft, statt national ausgebildet.

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  2. Anonym15.8.10

    Ich meinte natürlich den Strausskredit.

    G. Bieck

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