Weiterhin ist es ein Skandal, dass in allen öffentlichen Berichten, nicht zum Inhalt Stellung genommen wird, sondern weiter eine Verarsch... des Volkes erfolgt.
Was denn nun? Warum sind deutsche Truppen in Afhganistan?
Was denn nun? Warum sind deutsche Truppen in Afhganistan?
Eine Antwort von der obrigkeitsergebenen, unternehmerfreundlichen OZ zu verlangen, ist natürlich zwecklos. Außerdem hat Köhler bereits geantwortet. Doch da gilt es nachzufragen, nicht in Köhlers Amtsstube, sondern in der Regierung, z.B. beim Herrn Kriegsminister Zu, auch nach der Aktion am Horn von Afrika. Stattdessen darf über den nächsten Bundeshorst schwadroniert werden. Dazu fand ich in einem Blog kostenlose Vorschläge:
Ist schon klar. Stoiber, Käßmann. Es muss also jemand sein, der abergläubisch ist und höherer Wesen verehrt. Das entspricht dem intellektuellen Niveau der Durchschnittsdeutschen. Ich bin für Loddar Matthäus oder Günther Jauch. Was macht eigentlich Gesine Schwan? Die hat doch die frisur für stürmische Zeiten.
Und:
Die Institution des Bundespräsidenten kommt aus einer Zeit, wo die Monarchie noch eine ernsthafte staatsorganisatorische Option war. Wo man sich den Staat nicht ohne Spitze denken konnte, ohne hierarchischen Schlusstein in der Staatspyramide und Hüter der Verfassung im Schmitt’schen Sinne.
Vielleicht reiht sich so Horst Köhler ex negativo doch noch in die Reihe der großen Bundespräsidenten ein: als der, der uns klar gemacht hat, dass wir eigentlich gar keine brauchen.
Doch auch das Nachfolgergewäsch wäre zu verschmerzen, hätte die OZ nicht verschwiegen, wie des Bundeshorstes "Blut für den Export" in die Medien gelangte, jedenfalls nicht, weil die OZ aus dem neuen, chicen Hauptstadtbüro aufmerksam beobachten ließ, was der Bundeshorst so von sich gibt.
Nein, es waren Blogger, die das Interview hörten und sich empörten. Alles vertuscht von der OZ, alles nachzulesen hier:
Blogs haben zur Problematisierung der Köhler-Äußerungen maßgeblich beigetragen. Carta dokumentiert die Karriere einer Thematisierung.
Der Rücktritt von Horst Köhler ist nicht nur der erste Rücktritt eines Bundespräsidenten mit sofortiger Wirkung, sondern auch ein Rücktritt unter maßgeblicher Blog-Beteiligung. Denn die Thematisierung seiner Formulierung von den “freien Handelswege” verlief in bemerkenswerten Wellen. Dabei wurde das Thema zuerst von Blogs aufgegriffen und als Skandal identifiziert.
Blogs haben damit in der Thematisierungskarriere der Köhler-Äußerung – und letztlich an seinem Rücktritt – einen nicht zu unterschätzenden Anteil. Köhlers Rücktritt ist damit zugleich auch ein Lehrstück von der steigenden Bedeutung von Blogs für die politische Öffentlichkeit. ...
Der Rücktritt von Horst Köhler ist nicht nur der erste Rücktritt eines Bundespräsidenten mit sofortiger Wirkung, sondern auch ein Rücktritt unter maßgeblicher Blog-Beteiligung. Denn die Thematisierung seiner Formulierung von den “freien Handelswege” verlief in bemerkenswerten Wellen. Dabei wurde das Thema zuerst von Blogs aufgegriffen und als Skandal identifiziert.
Blogs haben damit in der Thematisierungskarriere der Köhler-Äußerung – und letztlich an seinem Rücktritt – einen nicht zu unterschätzenden Anteil. Köhlers Rücktritt ist damit zugleich auch ein Lehrstück von der steigenden Bedeutung von Blogs für die politische Öffentlichkeit. ...
Auch ich hatte am 23. Mai auf den Skandal hingewiesen. Doch erst wenn es Agenturmeldungen hagelt, wenn es was zu kopieren gibt, wenn es alle haben, bewegt sich in der OZ etwas.
Die OZ jubelte ihren Lesern dies unter:
Erst ein Blitzbesuch in Afghanistan, dann ein Interview, das gar nicht blitzartig auf Kritik stieß: Das ist die Vorgeschichte des Rücktritts von Bundespräsident Horst Köhler. ...
Genau das ist nicht die Vorgeschichte. Gar nicht blitzartig? Schon am 22. Mai wurde das Interview in Blog kritisiert. Blitzartiger geht es nicht, denn am 22. Mai war das Interview erst gesendet worden. Da die Penner in der OZ es durch Agenturmeldungen erst fünf Tage später überhaupt mitbekamen oder mitbekommen wollten, was abgelaufen war, können sie natürlich solchen Quatsch verbreiten, dürften es aber nicht, wollten sie bei der Wahrheit bleiben.
Übrigens zitierte die OZ die strittige Passage aus dem Interview erst heute, alles davor zum Thema ist eine noch schlimmere Fehlleistung.
Nach dem Zitat ist dieses Märchen zu lesen:
Das hieße ja wohl zumindest: Jede andere Kritik als die von Politbonzen ist keine Kritik. Und Kritik im bösenbösen Internet ist sowieso ähbähpuipuipui.Erst am 27. Mai brach Kritik an diesen Sätzen los, vor allem von Politikern der Grünen und der Linken. ...
Überlegen Sie selbst, was für eine Leistung die OZ hier vollbrachte. Von dem Gejammer im Kommentar um den Bundeshorst will ich gar nicht erst anfangen.
Sie können als zahlender Leser natürlich für bare Münze nehmen, was die OZ Ihnen vorsetzt, denn schließlich bezahlen Sie ja auch mit barer Münze.
Eine Antwort haben auch die Politiker nicht gegeben.
AntwortenLöschenAlle reden um den heissen Brei.
Ich hatte Bestürzung erwartet, aber sie wissen es alle, er hat nur ausgesprochen, was für die Politiker lange klar war.
Er macht das einzig Richtige. Er verlässt das sinkende Schiff.
Welchen Respekt erwartet dieser Mann? Die Bundeskanzlerin hat keine Stellung zu seinen Äusserungen abgegeben. Erst mal abwarten.
Nun hat er gesagt, worum es in Afghanistan tatsächlich geht und die Kanzlerin im hohen Amt nimmt ihn nicht in Schutz.
Sowas aber auch. Ziemlich heisse Luft da oben...
Ich habe Frontal 21 geschaut. Hier wurde angemerkt, dass in dem Weissbuch von, war es 2006? , genau das steht, was Köhler gesagt hat. Wurde das dem Volk vermittelt? Das alles seit dem 11.09.2001 zum Himmel stinkt, weiss ich, aber wenn ich nun höre, dass alle Politiker es wissen müssen, bin ich doch immer wieder entsetzt, wie sämtliche Politiker es wagen, die Menschen wie gedruckt zu belügen. Da macht keiner eine Aussnahme.
AntwortenLöschenAuch der Journalismus der Massenmedien ist verdorben und verlogen.
Ich bin mir sicher, dass die Menschen in diesem Land das so nicht gewusst haben und das auch nicht befürworten.
Es werden die gierigen Interessen einer Handvoll Verbrecher vertreten und das von den Politikern in höchsten Ämtern.