Ich weiß nicht, wie viele Kliniken es in Rostock gibt, dort, wo sog. kritische Hochwertjournalisten der OZ ihren Sitz haben. Es sind aber etliche Kliniken, die der Universität und das Südstadtkrankenhaus.
Dennoch erwarte ich von diesen sog. kritische Hochwertjournalisten nicht, dass sie nachrecherchieren, was ich hier in Kommentaren zu einem Blogeintrag las. In der OZ las ich zum Thema nur Verlautbarungen.
Der Blogeintrag:
Aus den angekündigten Preissenkungen für Medikamente dürften tatsächlich Preissteigerungen werden ...
Hier Auszüge aus zwei Kommentaren:
Ein gerne übersehener Posten ist die extreme Preistreiberei bei "08/15"-Gerätschaften, sobald diese im Umfeld des Gesundheitswesens zum einsatz kommen. Da gab es beispielsweise mal einen Fall bei einem mir bekannten Arzt, der wollte für sein (ohnehin schon grotesk teuren) Ultraschallgerät
einen Zweitmonitor, damit auch der Patient selbst sich das Bild ansehen kann ...
also mal beim Hersteller angefragt, und flugs kam der Vertreter angedackelt, mit einem (ebenfalls für damalige Verhältnisse recht guten) LCD-Fünfzehnzöller, der mir seeeehr bekannt vorkam, es war
nämlich das damals (IIRC Anfang-Mitte 2000) aktuelle 15"-Spitzenmodell von LG. Lediglich mit einem (ziemlich billig gemachten, Papieretikett mit Nadeldruckeraufdruck) Aufkleber des
Ultraschallgeräte-Herstellers über dem LG Logo.
Ein zweites Exemplar samt Halterung hatte der Vertreter auch schon mitgebracht,
Das Verkaufsgespräch verlief problemlos, bis der Preis ins Spiel kam:
Sage und schreibe VIERZEHNTAUSEND HARTE DEUTSCHE MARK... das Gerät wurde sonst überall schon für unter 2000.- gehandelt, UVP war 2500.-.
Ich war an dem Tag gerade wg. einer Netzwerkinstallationsgeschichte beim Doc und schaltete mich mit einer entsprechenden Bemerkung ins Gespräch ein.
Als Begründung für den doch sehr herben Mehrpreis brachte der Vertreter dann gleich eine angeblich sehr aufwendige und uuunbedingt erforderliche Prüfung des Monitors nach dem Medizinproduktegesetz ins Spiel. Und das unterscheide "den Monitor da" (er deutete auf die Verpackung mit dem zweiten Gerät drin) von "dem Zeug was man beim Vobis oder sonst einem billigen Jakob angedreht bekommt"
"Also der Monitor da wurde von Ihrer Firma geprüft? Dieses Exemplar dort?" -
"ja!"
"hm, das muß wirklich eine wahnsinnig fortgeschrittene Technologie sein, die es ermöglicht, den Monitor zu prüfen, ohne überhaupt die Originalverpackung aufzumachen, da ist ja noch das Siegel von LG drüber!"
Da wurde dann auch der Doc nachdenklich ...
Und sowas ist kein Einzelfall.
Beispielsweise bei den Schleifgeräten für Fußpflegeanwendungen, da habe ich mal ein Gerät gesehen, das sich nur durch die nachträglich (und das auch noch schlampig, richtig fette Lacknasen, und an den
Lüftungsschlitzen schimmerte das ursprüngliche Grün immer noch durch!) drübergesprühte weiße Gehäusefarbe von dem Originalgerät des Heimwerkergeräte-Herstellers Proxxon unterscheidet... und durch den vierfachen Preis! ...
Und damit Ihnen endgültig die Haare zu Berge stehen, ist da noch die Sache mit den Stickoxid-Beimischungen. Aber lesen Sie es selbst, vor allem jene, die eine Frühgeborenenstation in der Nähe haben. Ich meine nicht die OZ-Leute, denn die sind mehr mit Kopieren beschäftigt, statt mit dem Herausfiltern einer Klasse-Geschichte.
Auch dieser Eintrag wäre der Nachfrage in Kliniken wert:
... z.B. Drucksauerstoff.
2l-Flasche medizinischer Sauerstoff ab ca. 100 Euro, dasselbe als technisches Gas ab ca. 10 Euro.
Da wir uns den "geprüften", medizinischen Sauerstoff nicht lange leisten konnten, haben wir mal technischen und medizinischen Sauerstoff einer sehr gründlichen Analyse unterzogen und keinen
Unterschied feststellen können.
Bei anderen Gasen mag die Armatur (gefettet, ungefettet) beim Preis eine Rolle spielen, bei Sauerstoff muss sie immer fettfrei sein (Vorschrift). Die analytischen Spezifikationen waren eh bei medizinischem und technischem Gas gleich.
Wir sind dann, nach einer letzten, "sensorischen" Prüfung auf technisches Gas umgestiegen.
Selbst unsere sensiblen, in kontrollierter Atmosphäre gehätschelten Kulturen haben keinen Unterschied bemerkt ...
Ich kann einen Preisaufschlag für den analytischen Aufwand bei "medizinischem" Gas durchaus verstehen und akzeptieren. Aber der 8 bis 15fache Preis für ein Produkt, das sich nur anhand des
Etiketts unterscheiden läßt? ...
Und für Leute mit ganz viel Zeit für eine lange, durchrecherchierte Geschichte, dies:
Kostenfalle Gesundheit
Deutschlands Gesundheitswesen leidet an Verschwendung und Undurchsichtigkeit. Eine Spurensuche zeigt, wo das Geld der Patienten versickert.
Mit geübtem Griff presst die Krankengymnastin ihre Finger in Lucas Hüfte. Das steife Bein des Dreijährigen hebt sich reflexartig. Allein wird der Junge solche Bewegungen wohl niemals machen können. Luca ist durch Sauerstoffmangel bei der Geburt schwerstbehindert. Gisela und Alessandro Spina können nur an seiner geräuschvollen Atmung erkennen, wie ihr Sohn sich gerade fühlt.
Die Fotografie an der gelb gestrichenen Kinderzimmerwand zeigt daher einen kostbaren Moment für die Eltern: Luca lacht im Schlaf.
Manchmal weint er bei plötzlicher Kälte. „Selbst darüber freut man sich – Hauptsache eine Lebensäußerung“, sagt Frau Spina.
Lucas Schädigung war selbst für die Ärztehaftpflichtversicherung ein klarer Fall: Stundenlang hatte das Überwachungsgerät bei seiner Geburt in der ländlichen Klinik bedenkliche Sauerstoffwerte gemessen. Trotzdem hatten Assistenzärztin und Hebamme keinen Kaiserschnitt vorgenommen. Immerhin hatten sie versucht, den zuständigen Arzt telefonisch zu erreichen – vergeblich.
Zeitweise hatten auch die Eheleute Unruhe beim Krankenhauspersonal gespürt. Aber als Laien vertrauten sie den Profis: „Die haben immer gesagt: Ihrem Schatz geht’s gut“, erinnert sich die Mutter. Heute grübelt Alessandro: „Warum habe ich bloß nicht die Klappe aufgemacht?“ Als der Sohn schließlich zur Welt kam – „dunkelgrau und leblos“ –, mussten ihn Spezialisten aus dem nächstgelegenen Kinderkrankenhaus reanimieren. Seitdem hat der Junge insgesamt ein Jahr in Kliniken verbracht, mindestens 50 Kinderarztbesuche und 98 Apothekentouren ...
Aus dieser Geschichte machte die Autorin bildlich einen Rundumschlag - sehr gut.
Mir gehen Rösler u. alle anderen Politiker gehörig auf den Senkel!
AntwortenLöschenWas habe ich da gelesen:
AntwortenLöschen"Geburten gelten neben der Chirgurgie u. Orthop. als fehleranfälligster Medizinbereich:
Von 100 Kindern kommen 5 mit vermeidbaren Schädigungen zur Welt.
Die Fehler sind immer dieselben. An den Folgen solcher unerwünschten Ereignisse sterben nach Schätzung jährlich 17000 Deutsche."
Also Babys, wenn ich das richtig gelesen habe.
Die Schwachstellen sind bekannt und es wird nichts getan, um diese zu beheben?!
Ich fass es nicht.
"Die Branche in weißen Kitteln kassiert eben nicht nur für Heilung, sondern für Behandlungsmengen."
Ob das immer noch so ist, kann ich nicht beurteilen, Ärzte sollen ein Budget haben.
Aber dass Ärzte versuchen alles auszuschöpfen, was möglich ist, auch wenn man es selbst gar nicht will, möchte ich an einem Beispiel kurz schildern.
Sollte eine Frau über 30 oder auch mit 40 sich über Nachwuchs freuen, können einem die Ärzte diese Freude ganz gewaltig vermiesen.
Da gibt es diese von Ärzten hochgepriesene Pränataldiagnostik, mit der die Ärzte herausfinden können, ob das Kindchen nun gesund ist oder Behinderungen aufweist.
Da gibt es viele Möglichkeiten, die allerdings auch nicht gerade ungefährlich sind, um angebliche Behinderungen festzustellen.
Ich will das gar nicht alles aufzählen.
Nun kann man als Frau entscheiden:
Will ich es überhaupt wissen?
Nein, ich wollte es nicht.
Das fanden die Ärzte überhaupt nicht toll und gaben mir eher das Gefühl, eine verantwortungslose Mutter zu sein.
Meine liebe ältere Hebamme gab mir einen Rat:
"Liebe Frau ...., wenn Sie ihr Kindchen so nehmen, wie es ist, dann ist es gut."
Genau, und das wollte ich, zu allem Unverständnis der Ärzte.
Allein der Gedanke, ich würde erfahren, das Kindchen könnte ein Down-Syndrom haben und ich müsste entscheiden, ob ich es will oder nicht, war ein Greuel.
Dieser unnütze Bluttest (irgend so ein Quatsch wegen Blutgruppenunverträglichkeit, den der Papa dann machen musste, stellte sich hinter auch nur als Geldschneiderei heraus, weil der Arzt in der Klinik sagte, es sei nur eine Untergruppe und somit ohne Bedeutung)
Jedenfalls war jeder monatliche Gang zur Schwangerenberatung für mich eine lästige Auseinandersetzung mit der Ärztin.
Einmal hatte ich gewechselt, aber die andere war auch nicht anders und nur, weil ich nichts wissen und mich nicht verrückt machen lassen wollte.
In der Klinik ging es dann weiter.
Mein Kindchen wollte nicht zum Termin kommen und da gibt es ja auch jede menge Möglichkeiten, dass es kommt.
Eine Hebamme hatte nochmals gerechnet und gemeint:
Sie sind doch noch gar nicht dran.
Die Ärtze sahen das anders.
Mit Unterstützung der Hebammen und meiner Hartnäckigkeit kam mein Kindchen ohne künstliche Nachhilfe und ist inzwischen ein wundervolles und kerngesundes fünfjähriges Mädchen.
Hätte ich diese Tests alle mitgemacht, hätte es auch einen Kunstfehler geben können und das hätte ich mir nie verziehn.
Auch sehr interessant:
AntwortenLöschen"Mit einer effizienteren mediz. Versorgung könnten wir Milliarden Euro sparen und die Krankenversicherungsbeiträge sogar senken. Zugleich hätten die Deutschen nicht weniger, sondern mehr Qualität", sagt Sawicki.
So, und warum musste Sawicki nun weg?!
"Sobald jemand einer Interessengruppe Geld wegnehmen will, winkt die mit dem Leichentuch", sagt Sawicki
Nun muss aber auch der Dümmste mitbekommen haben, was in Deutschland läuft.
Reiner Lobbyismus!
@ Anonym, 13:15 Uhr
AntwortenLöschenUnd was haben Sie darüber aus der OZ erfahren? darauf kommt es mir an.
Ach je, die OZ, stimmt ja.
AntwortenLöschenDie nehme ich doch gar nicht ernst.
Ich vergesse nur immer wieder, dass Sie ja die OZ unter die Lupe nehmen.
Die OZ gehört doch zu den, nein besser
sie verbreitet die "Verblödungsgrippe"
Sie greift den Lobbyisten unter die Arme und den dazugehörigen Politikern eben auch.