16. März 2010

Statt fairer journalistischer Arbeit Irreführung der Leser

Vorsicht, Manipulation!
Auf der Landesseite stand:
Succow will nicht für die Grünen kandidieren
Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern können bei ihrem neuerlichen Versuch, den Sprung in den Schweriner Landtag zu schaffen, nicht auf Schubkraft von Michael Succow hoffen. Der Naturschützer und Träger des Alternativen Nobelpreises schließt eine Kandidatur für Bündnis 90/Die Grünen zu den Landtagswahlen 2011 aus. ...
Achja? So werden Sie manipuliert. Es wird zu Beginn des Textes der Eindruck erzeugt, Succow wolle mit den Grünen nichts zu tun haben, habe sie womöglich abblitzen lassen, als sie ihn für eine Kandidatur gewinnen wollten. Das ist natürlich nur ein Eindruck. Der jedoch ist falsch.

Richtig ist, die Grünen haben Herrn Succow gar nicht gefragt. Das teilte mir der Grünen-Landesvorstand mit, nicht ohne fairerweise darauf aufmerksam zu machen, dass am Ende des Textes erwähnt wird:
Anfragen von Parteien, für sie zur bevorstehenden Landtagswahl anzutreten, habe es an ihn bisher nicht gegeben, sagte der Ökologie-Professor ...
Richtig wäre also die Schlagzeile gewesen: Succow kandidiert nicht für den Landtag
Doch das ist weder eine brauchbare Schlagzeile, noch wäre es eine Meldung wert. Seit wann ist es eine Nachricht, wenn nichts passiert? Ist jetzt alles klar? Der Text ist also überflüssig. Durch das blödsinnige Dramatisieren und Erwecken eines falschen Eindruckes wurde der Text zu einer Pseudonachricht umgeschmiedet, mit der unbedarfte OZ-Leser manipuliert werden.

Es ist seltsam, dass Prof. Succow, der tagelang Thema in der OZ war, als er 1997 den sog. Alternativen Nobelpreis erhielt, über Jahre hinweg nicht einmal mit seiner Auffassung zum verhinderten Giftschleuder-Projekt am Bodden in der OZ erwähnt wurde. Als fachliche Kompetenz statt Bonzengewäsch nützlich gewesen wäre, wurde der Mann totgeschwiegen (sein Professorenkollege Gomolka (CDU) ebenfalls) und Bonzengewäsch veröffentlicht, was kürzlich noch immer andauerte. Was er zu sagen gehabt hätte, wissen seit Ende 2007 sogar die Leser der Schweriner Volkszeitung, die damals ein ganzseitiges Interview mit Succow veröffentlichte (leider nicht mehr zu finden), in dem er sagte:

Das von Dong Energy geplante Kohlekraftwerk ... verstößt gegen alle ökologische und ökonomische Vernunft. ...

Das haben OZ-Leser nie erfahren.
Stattdessen wird ihnen solch ein nachrichtenfreier Käse aufgetischt.

Fazit:
Die OZ bleibt CDU-nah und Grünen-fern und verhindert weiterhin weitgehend naturwissenschaftlich und/oder technisch begründete Aussagen zum Giftschleuder-Projekt.

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