25. Februar 2010

Giftschleuder: OZ berichtet realitätsfern

Da schreibt ein Kommentator völlig richtig (darüber wundere ich mich seit Stunden):
Kohlekraftwerk in Lubmin
Realitätsfern
Die CDU lässt nicht locker: Über ihren Wirtschaftsrat fordert die Union im Nordosten die Landesregierung auf, nach einem neuen Investor für ein Steinkohlekraftwerk in Lubmin zu suchen. ...
Ja, es ist völlig realitätsfern. Warum, wird ganz einfach erklärt und steht in meinem Blog, und wahrlich nicht nur hier, schon seit der Anhörung und wird seitdem von der OZ verdrängt:

Umweltminister Till Backhaus (SPD) ... "Als Genehmigungsbehörde prüfen wir, dem Antragsteller eine Frist zu setzen", sagte der Minister. Sollte die Projektgesellschaft die seit Monaten geforderten Unterlagen nicht in einem festgesetzten Zeitraum nachreichen, werde das Verfahren so entschieden. "Nach derzeitiger Aktenlage ist das Projekt nicht genehmigungsfähig", erläuterte Backhaus. Hervorhebung von mir

Ist das nun endlich auch in der OZ klar? Ich tippe auf "auf ewig unklar", denn die übrige OZ - zwei Ausnahmen bestätigten die Regel, allerdings ist das lange her - ist eben auch realitätsfern und lässt seit Jahren und auch heute nicht locker.

Selbst wenn der ganze Blödsinn, der heute wieder von der OZ gleich dreifach, auf der Landesseite, der Wirtschaftsseite und in der Greifswalder Lokalausgabe, verbreitet wird, (den ich hier nicht mehr wiederhole, das ist mir mittlerweile zu blöd), keiner wäre, könnte die Giftschleuder nicht genehmigt werden. Damit ist das gesamte volksverblödende Gequake, an dem sich die OZ wie eh und je vervielfältigend beteiligt, komplett überflüssig, keines Wortes mehr wert. Es ist ganz einfach: Alle geforderten Unterlagen nach drei Jahren Bearbeitung nun endlich auf den Tisch. Wenn sie nicht erbracht werden können, ist eben Schluss. Die Behörden haben sich schon viel zu lange an der Nase herumführen lassen.
Doch irgendwie müssen die OZ-Seiten gefüllt werden, und sei es mit Blödsinn. Nur sei die Frage erlaubt, warum dafür auch noch Geld verlangt wird. Doch nicht etwa, weil das kritischer Hochwertjournalismus sein soll?

Eine Abrechnung mit all dem Unsinn, den Ihnen die OZ heute - und leider nicht nur heute - verkaufte, lesen Sie hier.
Ich gehe auch davon aus, dass sich die Kraftwerksgegner der BI diese geballte Ladung Blödsinn aus der OZ nicht gefallen lassen werden.

2 Kommentare:

  1. hugendubel26.2.10

    Jeder blamiert sich so gut er kann, siehe Lupe zur OZ. "Ist der Ruf erst ruiniert lebst du endlich ungeniert"...frei nach W. Busch. So schreiben die Schreiberlinge der OZ weiter ohne Skrupel jeden Schwachsinn, sie können nicht mehr anders in der Kausa Kohlekraftwerk Lubmin.
    Die OZ kommt aus der Nummer nicht mehr raus, gesponsert von Herrn Schön-dem eigentlichen Strippenzieher im Geschäft um Kohle und Stromerzeugung.

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  2. Ja, jeder blamiert sich, auch der Nordkurier. Zufällig las ich dort gestern:

    „Kraftwerk bringt jährlich 17 Millionen mehr“
    (gemeint ist das verfügbare Einkommen in der Region)
    ... Für die reichlich vierjährige Bauzeit errechnete Matschke Einnahmen aus dem Übernachtungsbedarf der Beschäftigten in Höhe von 16,05 Millionen Euro. ...

    Volksverblödung funktioniert nun mal nur als Massenphänomen, indem sich Massen von Medien massig oft daran beteiligen.

    Da platzte mir bildlich der Kragen und ich schrieb einen Leserbrief:

    Sie schrieben über ein Gutachten, das eine Studie ist. Haben Sie deren Inhalt gelesen, durch Fachleute prüfen lassen? Es steht nämlich viel Unsinn darin. Nur ein Bsp.:

    "Für die reichlich vierjährige Bauzeit errechnete Matschke Einnahmen aus dem Übernachtungsbedarf der Beschäftigten in Höhe von 16,05 Millionen Euro." Er errechnete nicht, sondern schätzte und bedachte dabei nicht, dass die meisten Baustellenarbeiter billige Arbeitskräfte aus dem Ausland wären, die in Wohncontainern auf dem Baugelände oder in dessen Nähe untergebracht würden, statt in Hotels und Ferienwohnungen in und um Lubmin herum. Wenn Sie es nicht glauben, schauen Sie sich die Kraftwerksbaustelle in Hamburg-Moorburg an oder fragen Sie Zeitungskollegen aus Hamburg danach, fragen Sie meinetwegen Herrn Gedbjerg, aber lassen Sie sich nicht auch noch vom ihm einen Bären aufbinden.

    Und bitte, lassen Sie sich wegen der Ausgewogenheit und Prüfung der Fakten auf Märcheninhalt zu diesem Thema von Mitgliedern der BI informieren, die über hohen Sachverstand und Fakten verfügen, statt Poilitikergequake zu vervielfältigen. Das wäre dann eine journalistische Leistung. Die BI-Leute wissen allemal besser Bescheid als Sie und alle Politiker zusammen. Mich brauchen Sie nicht zu fragen, ich bin kein Mitglied.

    Im Übrigen ist unverständlich, warum Sie diese Studiengeschichte überhaupt veröffentlichen, wenn Backhaus mitteilen lässt, dass die Giftschleuder nach jetzigen Stand der Unterlagen nicht genehmigungsfähig ist und immer noch Unterlagen fehlen und das, obwohl der Investor bereits drei Jahre Zeit bekam.

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