19. Januar 2010

Was OZ-Leser nicht wissen

Kurz vor Weihnachten war in der OZ nicht zu lesen:
Im Eilverfahren hat die europäische Kommission im Herbst 2009 mehrere H1N1-Impfstoffe zugelassen, die die Infektion mit dem "Schweinegrippe"-Virus H1N1 verhindern sollen. Sicherheit und Wirksamkeit der neuen Impfstoffe sind nur ansatzweise untersucht. Die Schweinegrippe-Hysterie bietet den Impfstoffherstellern offensichtlich eine gute Gelegenheit, neue und riskante Herstellungsverfahren und Hilfsstoffe zur Zulassung zu bringen. Die Zulassungsbehörden haben die Hürden fahrlässig niedrig aufgestellt. ...

H1N1-Impfstoffs Pandemrix® ... Bis heute gibt es lediglich eine Impfstudie mit Ratten und einer Nachbeobachtungszeit von zwei Stunden Dauer, und Studien mit so genannten Impfstoff-Atrappen ("Mock-up"). Im Bewertungsbericht der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA zu Pandemrix® heißt es lapidar: "...mit dem Impfstoff Pandemrix® wurde keine pharmakologische Studie zur Sicherheit durchgeführt" (EMEA 2009). In mehreren Studien, in denen die Pandemrix-Atrappe (A/H5N1) mit Grippeimpfstoffen ohne Wirkstoffverstärker verglichen wurde, fanden sich deutlich vermehrt Nebenwirkungen aller Schweregrade (BLITZ-AT 2009). ...

Ergebnisse klinischer Studien zu Wirkung und Sicherheit der H1N1-Impfstoffe werden erst nach Beginn der Massenimpfung vorliegen - ein bisher einmalig riskanter Vorgang angesichts des in allen EU-Ländern weiterhin milden Verlaufes der Erkrankung (die meisten Patienten sind gesund, bevor die Diagnose "H1N1" gesichert ist). ...

Der Impfstoff Pandemrix® ist auf Hühnereiern gezüchtet und verbietet sich somit bei Hühnereiallergie. Er enthält den neuen Impfstoffverstärker AS03, dessen Inhaltsstoff Squalen (das auch in Focetria® und Celtura® enthalten ist) im Tierversuch zur Bildung von Antikörpern gegen körpereigene Gewebe führt. Personen mit einer genetischen Neigung zu Autoimmunerkrankungen könnten dadurch gefährdet werden (KURODA 2006). In der Studie mit der Pandemrix-Atrappe (A/H5N1) kam es unter 300 Kindern zu zwei Fällen von autoimmuner Leberentzündung, einer äußerst seltenen Erkrankung; bei Fälle wurden von der EMEA als Zufall abgetan ...

Wegen der Lieferung als Mehrfachdosis wird Pandemrix® mit dem Problemstoff Thiomersal konserviert. Diese Quecksilberverbindung steht unter Verdacht, das Risiko für neurologische Erkrankungen zu erhöhen ...

Im Zusammenhang mit der Impfung kommt es immer wieder zu schweren Zwischenfällen und auch Todesfällen (DÄ 4.11.2009, ÄZ 2009). Dem Paul-Ehrlich-Institut bis Ende November 2009 über 40 schwere allergische Zwischenfälle, mindestens 14 Lämungserkrankungen und über 600 weitere Impfnebenwirkungen gemeldet - darunter auch 15 Todesfälle. Bei der bekannten Untererfassung von Impfnebenwirkungen ist es schwer nachvollziehbar, warum das Paul-Ehrlich-Institut schwere Zwischenfälle nach der Impfung als Zufall abtut, während ihm der Nachweis von H1N1-Viren in einem Abstrich ausreicht, um schwere Erkrankungen und Todesfälle auf dieses Virus zurückzuführen. Rein statistisch ist zu erwarten, dass in Deutschland pro Jahr etwa 3000 Menschen sterben, die zufällig auch das Schweinegrippe-Virus in sich tragen ...

Generell wies die  STIKO darauf hin "dass die Impfung (Schwangerer) im Zweifelsfall nach individueller Nutzen-Risiko-Abwagung vorgenommen werden soll. Das gilt insbesondere für chronisch Kranke, Kinder und Schwangere". Offensichtlich war dies ein Versuch, die Verantwortung für mögliche Impfnebenwirkungen den Ärzten zuzuschieben. Impfärzten empfehlen wir daher die akribische Dokumentation darüber, dass sie ihre Patienten über das Fehlen von Daten zur Impfstoffsicherheit aufgeklärt haben.

Im Vorfeld der Impfempfehlung waren sowohl die STIKO als auch die EMEA massiv in die Kritik geraten, weil sie Entscheidungsprozesse nicht transparent machen und Interessenskonflikten unterliegen (TRANSPARENCY 2009). Auch die Gesundheitsministerien von Bund und Ländern wurden kritisiert, weil sie dem Hersteller GlaxoSmithKline in einer geheimen Vereinbarung eine Haftungsfreistellung garantieren, ihm die Logistik bei der Auslieferung der Impfstoffe abnehmen und dafür auch noch überhöhte Preise zahlen - allein 6 Euro pro Impfstoff für den Wirkstoffverstärker AS03 - das Arznei-telegramm spricht von "Abzockerei" ...

In den vergangenen Jahren hatten unabhängige Experten die wissenschaftliche Grundlage von Grippeschutzimpfungen und antiviralen Medikamenten gegen die Grippe zunehmend in Frage gestellt. Der Influenza-Experte Tom Jefferson vom renommierten Cochrane Institut hatte mehrfach vernichtende Urteile sowohl über die Grippeimpfung als auch über Grippemedikamente gefällt. Keine der Maßnahmen sei in seiner Wirkung gesichert, ein positiver Einfluss auf die Sterblichkeit der Patienten sei nicht nachzuweisen. 

Es gibt außerdem Belege dafür, dass die Influenza-Impfung den Aufbau einer langfristigen Influenza-Immunität blockieren kann und damit die Erkrankungswahrscheinlichkeit gerade im Alter erhöht (CARRAT 2006, BODEWES 2009). "Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen, stehen jetzt nicht mehr als rücksichtslose Hasardeure da. Denn es erscheint plausibel, dass das Durchleiden einer milden Schweinegrippe ... einen besseren Schutz vor künftigen Grippeinfektionen bedeutet als die Impfung" (FAZ 2009). So zeigte sich in der Influenza-Saison 2009 in Australien, dass das Durchmachen der "Schweinegrippe" vor der Erkrankung mit der meist schwerer verlaufenden saisonalen Influenza schützt; die Gesamtsterblichkeit an Influenza sank dadurch um ca. 90 Prozent ...
Die europäische Zulassungsbehörde EMEA wird zu fast zwei Dritteln von der Pharmaindustrie finanziert wird und ist nicht dem Gesundheits-, sondern dem Wirtschaftsressort der Europäischen Kommission zugeordnet. In Sachen "Schweinegrippe" ist sie daher kaum als unabhängig zu einzuordnen ...

Die EMEA verfuhr nicht nur bei den H1N1-Impfstoffen, sondern auch beim Grippemittel Tamiflu® ungewöhnlich großzügig: Sie verlängerte im Mai 2009 dessen Haltbarkeit von fünf auf sieben Jahre und erweiterte die Zulassung im Pandemiefall auf Säuglinge, Schwangere und Stillende - und das, obwohl dieses Medikament in jüngster Vergangenheit sowohl wegen fraglicher Effektivität als auch wegen schwerer Nebenwirkungen Schlagzeilen machte.
... die OZ einmal ausgenommen.

Die Schutzwirkung durch Tamiflu® und dem verwandten Präparat Relenza® vor Influenza-Komplikationen wird von einer aktuellen Metaanalyse des Cochrane-Instituts und von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA generell in Frage gestellt (JEFFERSON 2009, BLITZ-AT 2009 22.12.09). Eine experimentelle Studie weist sogar darauf hin, dass die Behandlung mit Tamiflu die Aktivität des H1N1-Virus begünstigen könnte (LIN 2009). Es ist allerdings kaum zu erwarten, dass hierzu klinische Nachforschungen angestellt werden, denn für die Behörden ist Tamiflu nach wie vor ein unantastbarer Bestandteil der Strategie gegen die Schweinegrippe ...

Angesichts des bisherigen, im wesentlichen harmlosen Verlaufes der Schweinegrippe gibt es keine einleuchtende Begründung für die Anwendung überteuerter, mangelhaft erprobter oder mit der Gefahr ernster Nebenwirkungen behafteter Medikamente wie der H1N1-Impfung oder Tamiflu®. Todesfälle durch die "Schweinegrippe" sind zwar tragisch, aber ihre Aufrechnung gegen die möglichen Vorteile der Impfung ist nicht statthaft, weil der Schutzeffekt der Impfung ungewiss ist und zum jetzigen Zeitpunkt niemand weiß, wieviele tragische Nebenwirkungen und Langzeitfolgen die Impfung mit sich bringt. ...

Von all dem haben Bunkerbewohner unter den OZ-Lesern keine Ahnung. Allerdings wird nun auch dem letzten Zweifler klar, warum sich so wenig medizinisches Personal impfen lässt (nicht einmal das erfahren die OZ-Leser aus ihrem ach so kritischen und wertvollen Blatt) und was von Karin Wutzkes (Gesundheitsamt des Kreises Ostvorpommern) Impfempfehlung zu halten ist.

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