20. März 2009

Auf sie mit Gebrüll!

Greifswalder Zeitung:
Grüne starten mit Foul in Wahlkampf
Mit beleidigenden Äußerungen (Wie viele?) zieht das Mitglied der Grünen-Fraktion Michael Steiger über den Senator Ulf Dembski her. Als einen „von CDU-Milben verseuchten Bettvorleger“ bezeichnete Bürgerschaftsmitglied Michael Steiger in einem Blog-Eintrag vom 16. März auf der Homepage der Grünen Greifswalds Senator Ulf Dembski.
Oha, da haben wir es wieder, das böseböse Internet, in dem jeder seinen Schmutz loswerden kann - ganz im Gegensatz zur gedruckten Qualitätszeitung OZ, die die von ihr veröffentlichte Entgleisung bis heute nicht richtiggestellt hat?

Natürlich kennt die Autorin nicht den Unterschied zwischen einem Blog und einer Homepage, lamentiert aber darüber. Dies hier ist die Homepage, dies hier das Blog der Grünen. In dem Blog stehen die Blogeinträge, sagt schon der Name. Doch für die Autorin, die Programme auf CDs pressen ließ, sind solche Namen Schall und Rauch. Kommt nicht so drauf an.
Worauf es ankam? Lesen Sie es:

Natürlich war es eine Entgleisung, über die ich mich schon vor Tagen gewundert hatte und die die Grünen aus dem Blog gelöscht und durch einen erklärenden Eintrag ersetzten. Doch offensichtlich liest in der OZ niemand das Grünenblog, denn

1. ist die Schlagzeile falsch. Das Grünenblog startete bereits am 20. Januar in den Wahlkampf und nicht erst vor ein paar Tagen,

2. stand der Eintrag schon ein paar Tage im Netz und

3. hat die OZ so gut wie keines der zuhauf im Grünenblog stehenden kommunalen Themen aufgegriffen, um sinnvolle Berichte an die Leser zu verkaufen. Seit Ende Januar wäre Gelegenheit gewesen.

Wie die OZ heute über das Thema berichtet, ist angesichts dieser Überlegungen schon ziemlich ekelig.

Ekelig auch deshalb:
Im gleichen Atemzug nennt er unter der Überschrift „Die Ansammlung der Gesunden“ den kostenlosen Kindermittagstisch im Kinder- und Freizeitzentrum eine „Armenküche“. Slogan beider Aussagen: „Am 7. Juni Grün wählen“.
1. Der Slogan steht über allen Einträgen in dem Blog, so, wie der Unabhängigkeits-Slogan auf jeder OZ-Titelseite steht, egal, was in der OZ steht:

Der Grünen-Slogan steht also auch über allen Einträgen, die die OZ nicht zur Kenntnis nehmen will und von denen Leser ohne Internetanschluss auch nichts erfahren, dank der speziellen Arbeitsweise in der Lokalredaktion.

2. Wer vertuscht, dass in dem Freizeitzentrum arme Kinder Mittagessen erhalten und so tut, als sei es eine Art Kantine für alle, ist zutiefst scheinheilig, OZ eingeschlossen. Niemand muss es als Armenküche bezeichnen, aber es ist eine Versorgung für Arme.

Berichtet wurde auch hier und hier.

... Der Vorfall ist übrigens nicht das erste Mal, dass im offensichtlich angebrochenen Wahlkampf raue Worte fallen. Ende Februar hatten sich die Grünen darüber beschwert, dass während einer Bürgerschaftssitzung aus Reihen der CDU lautstark die Bemerkung zu hören gewesen war: “Den Steiger soll man lieber aus der Stadt jagen.” Dagegen war Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow nicht vorgegangen. ...

Darüber hatte die OZ mit keinem Wort berichtet - von wegen ausgewogener Berichterstattung.

6 Kommentare:

  1. Anonym20.3.09

    Hier sieht man mal wieder, dass mit zweierlei Mass gemessen wird. Irgendein CDU-Politiker meinte in der Bürgerschaftssitzung, dass man den Michael Steiger lieber aus Greifswald verjagen sollte. Dazu habe ich bisher nichts in der OZ gelesen. Nun betitelt Herr Steiger unseren Sozialdezernenten mit unschönen Worten und siehe da, wie schön diese Frau Meerkatz darüber berichtet.
    Oje, böser Michael.
    Ich persönlich finde diesen Stil auch nicht schön, aber ich gebe zu, dass mir noch ganz andere Worte, die viel, viel böser sind, wenn mich die Wut packt, im Kopf herumschwirren. Und wenn ich die jetzt hier alle aufschreiben würde, dann könnte ich dem Michael Steiger dicke Konkurrenz machen. Diese bösen Worte kommen mir allerdings nicht in den Kopf, weil ich ein böser Mensch bin, behaupte ich einfach mal, sondern weil es hier um ein ganz sensibles Thema geht, nämlich um die Kinderbetreuung in unseren KITAS und nicht nur, wie von der OZ berichtet, um die Armenküche. Unsere Kleinsten können uns das nicht sagen, aber wenn ich diese Artikel lese, wie zum Beispiel vom KDW, in dem mitgeteilt wird, dass die Stadt den freien Trägern den Personalschlüssel streitig macht, der in M/V eh` schon knapp bemessen ist oder der Leserbrief des Elternrates KITA "Arche Noa", kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln und habe für das Vorgehen der Stadtverwaltung, wer auch immer auf diese Kürzung besteht, kein Verständnis.
    Ich lese diesen OZ-Block sehr gern. Finde es allerdings sehr traurig, dass ich zu diesem Thema nichts finden kann.
    Schade, aber die Kleinsten in unserer Stadt haben keine Lobby. Hier will man den Rotstift ansetzen.
    Ich bin der Auffassung, dass man gerade den Kleinsten die größte Aufmerksamkeit schenken sollte, weil sich diese ersten Jahre für`s ganze Leben auszahlen.
    Aber wem sag ich das, die Stadtverwaltung hat jedenfalls dafür kein Gehör.

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  2. Vielen Dank für den Kommentar!

    Ich reagiere im Blog zumeist auf das, was die OZ Ihnen als Nachricht verkaufte, habe also nur ganz wenige Themen, die ich einigermaßen überblicke und deshalb dann dazu schreibe, wenn die OZ es nicht tat.
    Ich bin also keine Zeitung, kenne mich nicht mit den Problemen in und um Kindereinrichtungen in Greifswald aus; sensibel bin ich auch nicht. Deshalb verstehen Sie bitte meine Zurückhaltung.

    Mein Vorschlag: Wenden Sie sich an die Lokalredaktion. Wird Ihr Thema dort nicht aufgegriffen, senden Sie mir per Mail
    oz-blogger(at)gmx-topmail.de
    Material oder einen Textentwurf, den wir dann nach Absprache in das Blog stellen können.

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  3. Anonym20.3.09

    Hallo Lupe,
    alles das, was Sie zu dem Thema KITAS im Grünen-Blog lesen können, entspricht auch der Wahrheit.
    Ich hab`s selbst verfolgt und bin zutiefst über das Vorgehen der Verwaltung erschüttert.

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  4. Anonym20.3.09

    ja, glaubt die oz denn, wir sind alle blind und blöd????
    denn es ist und bleibt eine armenküche! das skandalöse ist, dass die oz sich willig vor den karren des herrn dembski spannen lässt und das wort "armenküche" anprangert ...als ob irgendeine andere bezeichnung die umstände bessermachen würden. elendes propagandablatt ....

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  5. Anonym21.3.09

    Zweierlei Maß, nicht nur in der OZ.
    Müntefering: "unzurechnungsfähige" CSU. Ein Vokabular, welches man zur Genüge von NPD-Internetseiten kennt. Ein Fall für die Sprachpolizei. Herr Dembski, Herr Hochschild, bitte übernehmen sie!

    Er sei als Tiger gestartet, aber als Bettvorleger gelandet. »Und das ist gut so«, stellt Geuter (SPD, Anm.)abschließend fest.
    http://www.til-express.de/msg/2458.aspx

    SPD-Chef Franz Müntefering sagte der Lüneburger "Landeszeitung", Merkel habe versäumt, die "unzurechnungsfähige" CSU zurechtzustutzen.
    http://www.stern.de/politik/deutschland/:Krach-Gro%DFen-Koalition-SPD-Spitze-CSU-St%F6rer/658602.html

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  6. Anonym27.3.09

    Oha, getroffene Hunde bellen und die OZ bellt mit.
    M. Steiger und die ganze Fraktion haben sich bereits entschuldigt.
    Hat die CDU wohl nicht nötig. Sie wollen den Herrn Steiger sicher immer noch aus der Stadt jagen. Fragt sich nur warum?
    Der ist denen mit Sicherheit zu schlau.

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