25. November 2008

OZ gibt indirekt zu: Zahlen von Kaffeesatzlesern veröffentlicht

Kurzzeitig fehlten mir heute die Worte als ich - leider nur als PDF - las:
Prognosen aus dem Kaffeesatz
Was meinen Sie welche Prognosen gemeint waren? Aber lesen Sie erst den Schluss des Artikels, der wohl nicht aus dem Hause OZ stammt:
Im Sommer 2007 hieß es, die Krise an der Wall Street könne die reale Wirtschaft nicht treffen. Als das doch geschah, habe die Botschaft gelautet: Rezession in den USA, aber nicht in Europa. Dann, als auch das nicht stimmte, habe es geheißen: Ein Abschwung auch in Europa, aber die Schwellenländer reißen es raus. Im November 2008 müsse man konzedieren: „Wir sind in einer Weltrezession.“ Wie kurzlebig Prognosen heutzutage sind, bewies ausgerechnet „Deutschlands klügster Ökonom“ („Bild“)Hans-Werner Sinn: „Von einer Rezession zu sprechen, halte ich für völlig falsch“, lautete seine Erwartung noch im September – kurz nachdem Wirtschafts-Staatssekretär Walther Otremba „keine Anzeichen für eine Rezession in Deutschland“ gesehen hatte. Fragen Sie nur unsere Kaffeesatz-Experten.
Genau das sollte endlich niemand mehr tun, vor allem nicht die OZ. Es gab etliche tatsächliche Experten, die die Weltwirtschaftskrise voraussahen und das auch aufschrieben. Ich hatte ausreichend oft darauf hingewiesen. Davon ließ sich die OZ jedoch nicht beeindrucken. Sie ließ offenbar weitgehend nur Stellungnahmen von Bonzen, Scheinexperten und anderen Offiziellen in die Zeitung und plapperte unerbittlich die Märchen nach, wie ich es seit Jahren nicht anders von der OZ kenne.

Wenn die nun gewonnene Erkenntnis doch nur Früchte trüge! Doch ich hege Zweifel.
Schon morgen wird sich zeigen, ob die OZ etwas druckt, damit die Seiten voll werden, oder ob sie aus erkannten Fehlern lernen kann. Mal sehen, ob, wie alle Monate wieder, der Unsinn über die Kauflaune der Deutschen verbreitet wird. Andere Medien sind schon wieder zugange.

Heute wurde schon mal Quatsch berichtet in dem obigen Artikel:
Einzelhandel: Stagnierende Löhne, höhere Mehrwertsteuer, explodierende Energiepreise verhagelten jede Kauflaune.
In einem Interview auf der Seite:
Witte: Unsicherheit, Sparwut, Konsumzurückhaltung. Die Zukunft wird grau gesehen - das Glas ist halb leer.
Unsinn, wer nicht genügend Geld hat, dem nützt auch nicht die launigste Kauflaune etwas. dazu dieses Diagramm (es zeigt die Situation im 1. Hj. 2003), damit Sie, liebe Blogleser, nicht verblöden:


Meine ältesten Zahlen sind aus dem Jahr 2005. Damals verdienten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe, im Handel sowie im Kredit- und Versicherungsgewerbe in MV, wo wir zu Hause sind, 2180 EUR, brutto natürlich.
Sie sehen, dass es vielen Bürgern in MV gar nicht möglich ist, ihr Geld zusammenzuhalten. Sie sind gezwungen, jeden Cent auszugeben, unabhängig von ihrer Kauflaune, von wegen Sparwut, oder sie müssen hungern oder stehlen.

Weitere Anmerkungen zu dem Artikel spare ich mir.

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