9. Februar 2008

Ringstorff erzählte Stuss, nicht nur übers Kraftwerk

Seit Tagen berichtet die OZ über den Untergang des DVD-Werks Dassow, z. B. dass das Scheitern des Werkes vorauszusehen war.
Ich wunderte mich, warum denn die OZ das nicht vorausgesehen hatte, wenn es doch vorhersehbar war.

Heute nun dies:
Minister Ebnet: Wir haben keine Fehler gemacht
Das kennen wir schon: Überheblichkeit und leugnen, bis das Gegenteil bewiesen ist oder ein Gericht ein Urteil gefällt hat.

Und dann wieder die OZ, die Vorhersehbares nicht voraussah:
So wurden in Dassow Bilanzen schöngerechnet
Die finanziellen Nöte des DVD-Herstellers waren offenbar schon lange vor der Insolvenz bekannt. Der OZ liegen Berichte vor, wonach Schwerin spätestens 2004 die Notbremse hätte ziehen müssen.
Wie schlecht Lügner Ringstorff Bescheid weiß, belegt dies:
So erklärte Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) vor knapp zwei Wochen, dem DVD-Werk sei für das Jahr 2006 "durch eine führende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft testiert worden, dass es auf einem guten Weg ist". Zwar kommen die Wirtschaftsprüfer für das Geschäftsjahr 2006 am 26. Juli 2007 tatsächlich zu dem Ergebnis: "Unsere Prüfung hat zu keinen Einwänden geführt." Was Ringstorff jedoch nicht sagt: Die Prüfer dürfen lediglich die ordnungsgemäße Buchführung bescheinigen - nicht die Gesundheit des Unternehmens.
Jetzt wissen Sie, warum ich den Eintrag schreibe? Nein, nicht wegen mangelnder Bescheidwisserei der OZ über Vorhersehbares, sondern wegen Ringstorff, der es wagte, Kritik an dem Projekt Steinkohlekraftwerk als irrational zu bezeichnen und selbst solch einen Stuss auftischt, wie oben zu lesen oder zum Kraftwerk z.B. hier und hier. Natürlich schreibe ich es auch wegen des Ministers, der immer alles richtig macht.

P.S.
Jörg Köpke, der OZ-Mann in Schwerin, schrieb in seinen Kommentar zur DVD-Werk-Pleite:
Warum stutzte niemand, als ausgerechnet eine Produktionsstätte aus Nordwestmecklenburg in den Jahren 2001 und 2002 trotz globaler Überkapazitäten zum größten Werk Europas aufstieg?
Ja, genau, warum stutzte z.B. auch
nicht der OZ-Mann in Schwerin?

Warum stutzen so wenige Redakteure, wenn Ringstorff und Co. ähnliche Märchen über das Kohlekraftwerk verbreiten? Warum helfen sie noch dabei?
Wollen die Redakteure oder ihre Nachfolger später auch behaupten, alles sei vorhersehbar gewesen, müssen sie sich dann fragen lassen, warum dann nicht Vorhersehbares jetzt berichtet wurde?

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