13. November 2013

Schönschreibendes Milchmädchen

So werden Schönschriften verscheuert, wie hier auf der Titelseite als Ankündigung einer umfassenden Schönschrift auf der sog. Wirtschaftsseite:
Benzin und Heizöl so billig wie lange nicht
Wie lange her ist lange? Weiß noch jemand, wann Superbenzin 1,50 Mark kostete und alle entsetzt waren ob des hohen Preises. Das ist lange her.
Die Mineralölkonzerne verstehen es, die Preise langsam aber sicher in die Höhe zu treiben und Hochwertblätter wie die unternehmerfreundliche OZ geben sich als schönschreiberische Sprachrohre her, wenn zwischendurch weniger fürs Benzin gezahlt werden muss.

Immerhin wird in dem Artikel auf der sog. Wirtschaftsseite unter der Schlagzeile.
Günstiges Heizöl und Benzin: Inflationsrate auf Rekordtief
über die Verbraucherpreise erwähnt:
Kräftig kletterten auch die Preise für Lebensmittel: Sie verteuerten sich innerhalb eines Jahres um 4,2 Prozent. So stieg der Preis für Kartoffeln um 29 Prozent, der für Butter um 28 Prozent und der für H-Milch um fast 20 Prozent. Fleisch und Fleischwaren wurden um knapp vier Prozent teurer. ...
Das merken all jene, die wenig Geld verdienen, denn sie können sich nicht alle Nase lang einen Neuwagen, Fernseher usw. kaufen, weil sie das meiste Geld für Lebensmittel ausgeben müssen. Sie müssten, läsen sie das Blätte, verhöhnt vorkommen, wenn sie erführen:
Während sich die Verbraucher über den insgesamt geringen Preisauftrieb freuen werden, sehen Europas Währungshüter die Entwicklung mit Sorge. ...
Sie werden sich garantiert nicht freuen und die Währungshüter sind ihnen egal.
Und dies dürfte den vielen Wenig- und Geringverdienern piepegal sein,
So sei die Inflationsrate zwar gesunken. „Dieser Trend ist für die Sparer mit extrem niedrigen Zinsen verbunden“ ...
denn ihnen bleibt kein Cent, den sie sparen könnten.

Und dies ist eine bildliche Milchmädchenrechnung, denn wie viele OZ-Leser und Menschen darüber hinaus betrifft sie?
In Mecklenburg-Vorpommern seien laut dem Statistischen Landesamt die Aufwendungen der Verbraucher für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) zum ersten Mal seit vielen Monaten im Jahresvergleich zurückgegangen. Die Preise seien durchschnittlich um 0,7 Prozent zum Vorjahr (Wow!!) und um 1,8 Prozent zum Vormonat gesunken. Damit sei der hohe Mehraufwand von 11,6 Prozent für Strom durch günstigere Preise für Heizöl (minus 11,1 Prozent zum Vorjahr) und Kraftstoffe (minus 7,4 Prozent) mehr als kompensiert worden.
Fürs Blättle sind alle Verbraucher gleich, einfach lächerlich. Besonders albern ist die Sache mit dem Heizöl, denn wie viele Verbraucher nutzen Heizöl und wie viele z.B. Gas oder Erdwärme?

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