12. November 2013

Verräterisch

Das stimmt:
Weniger Antibiotika in Tiermast
Richtig ist aber auch, dass im vergangenen Jahr nur fünf Prozent weniger Antibiotika verabreicht wurden. Und 1619 Tonnen Jahresverbrauch sind ja wohl kein bildlicher Pappenstiel.

Verräterisch, weil erkennbar, was ein OZ-Redakteur von den Lesern hält, war der letzte Satz der Kurzmeldung (Muss ja mächtig langweilig sein, das Thema angesichts offiziell 15000 Toter jährlich in Krankenhäusern, die an den Folgen von Erregerresistenzen starben; oder gab die Agenturmeldung nicht mehr her?):
... Die Behandlung von Tieren mit Antibiotika steht unter Experten in der Kritik, weil sie die Entwicklung resistenter Erreger ermöglicht.
Hallo, nicht nur Experten kritisieren. Jedem, dem es gelingt, nur einigermaßen seinen Verstand zu gebrauchen, müsste nicht nur kritisieren, sondern mehr fordern als die lumpigen fünf Prozent weniger Antibiotika, was zur Folge hätte, dass die Landwirtschaft umgebaut werden müsste. Aber wo es um Gewinnmaximierung geht, verniedlicht die OZ unternehmerfreundlich. Apropos Gewinne: Wie handhaben Ärzte heute das Verschreiben von Antibiotika? Werden sie immer noch verschrieben, auch wenn gar keine Bakterien zu bekämpfen sind? Fragen Sie einfach den Hochwert-Redakteur Ihres Vertrauens.

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