9. April 2013

Immer drauf

Wenn im selbsternannten Hochwertblatt über Alg 2-Berechtigte geschrieben wird, wird es stets unansehnlich, um es freundlich ausdrücken. Zu gewohnt oberflächlichem Geschreibsel über die angewiesene Verfolgung krankgeschriebener Alg 2-Berechtigter durch den Medizinischen Dienst hat irgendjemand für die Blättle-Leser einen Kommentar verfasst. Darin heißt es:
Das rechte Maß
Die Bundesagentur für Arbeit will Langzeitarbeitslose, die sich häufig krank melden, schärfer kontrollieren. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen soll vor allem bei solchen Hartz-IV-Empfängern genauer hinschauen, die sich häufig nur für kurze Zeit krankmelden und Termine beim Arbeitsamt versäumen. ...
Was genau bedeutet das?
Was bedeutet die sich häufig krank melden?
Was bedeutet genauer hinschauen? Die OZ erklärt es nicht. Es ist doch völlig klar, dass das nichts ist, als noch mehr Druck auszuüben. Was soll mit dem Druck bezweckt werden?
Warum fragte niemand der Hochwertjournalisten die Ärtzekammer oder wenigstens einen Hausarzt zu dem Umstand, dass Arbeitsagentur-Mitarbeiter Krankschreibungen zu bezweifeln haben?
Warum fragte kein Oberjournalist, wie viel denn solch eine Schnüffelei durch den Medizinischen Dienst kostet? Lohnt sich der Aufwand von angeblich 260 Euro zu keinem Nutzen?
(Nur so nebenbei: Bei Gelegenheit werde ich auch einen Beitrag zum Medizinischen Dienst schreiben.)

Dann sonderte der Kommentator dies ab:
Es darf kein Klima entstehen, in dem Langzeitarbeitslose Angst haben, bei einer Erkrankung zum Arzt zu gehen.
Genau dieses Klima wird erzeugt und ist Sinn der Sache, nichts anderes.
Genauso müssen notorische „Blaumacher“ aber auch damit rechnen, dass ihnen irgendwann die staatliche Hilfe gekürzt wird. Wer die Gesellschaft ausnutzt, und sei es durch bestellte Atteste, muss auch mit Sanktionen rechnen.
Der Kommentator hat sich noch nie Gedanken darüber gemacht, dass Sanktionen grundgesetzwidrig sein könnten und aus rein logischem Grunde verabscheuungswürdig sind.

Ansonsten erinnere ich an diesen Blogeintrag, den der Kommentator nicht gelesen haben kann. Der Eintrag macht allerdings indirekt klar, was das für ein OZ-Kommentator ist.

Wer Hintergrund lesen möchte, kann das hier tun; die OZ ist dazu, wie üblich, ungeeignet.

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