Da ist es nicht verwunderlich, dass für diese Meldung nur ein paar Zeilen übrig waren:
Inflation frisst Lohnplus auf
... Erstmals seit Ende 2009 sanken im Schlussquartal 2011 die Reallöhne im Jahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt gestern berichtete. ... Da die Verbraucherpreise aber um 2,3 Prozent anzogen, ergab sich real ein Lohnminus von 0,2 Prozent.Richtig, das passt nicht zum gewohnten Es-geht-voran-kauft-kauft-Gejohle.
Zudem sind selbst die wenigen Zahlen in der Meldung geschönt und treffen für M-V schon gleich gar nicht zu.
Hier ein wenig Aufklärung:
... Selbst die negative Rate ist noch eine Beschönigung, denn der Reallohnindex basiert auf der vierteljährlichen Verdiensterhebung und diese spiegelt nur die Bruttomonatsverdienste einschließlich der Sonderzahlungen nach Abzug des Anstiegs beim Verbraucherpreisindex (VPI) von Vollzeitbeschäftigten wider. Alle relevanten Problemfelder des Arbeitsmarktes bleiben bei der Verdiensterhebung und damit beim Reallohnindex ausgespart und damit relativiert sich auch die Aussagekraft des Reallohnindex.Mit keinem Wort wird in der OZ die langfristige Fehlentwicklung der Arbeitnehmerentgelte erwähnt, denn dann wäre endgültig Schluss gewesen mit der Schönschreiberei:
Denn nicht einbezogen bei der Verdiensterhebung werden alle Teilzeitbeschäftigten, geringfügig Beschäftigen, Auszubildende, Praktikanten, Personen, die keinen Verdienst für ihre Leistung erhalten, tätige Inhaber, Mitinhaber und Familienangehörige ohne Arbeitsvertrag, ausschließlich auf Honorarbasis bezahlte Personen und Personen in so genannten 1-Euro-Jobs. ...
Diese Schlussfolgerung habe ich noch nicht in der OZ gelesen:
Deutschland hat sich entscheidende Wettbewerbsvorteile durch den zu niedrigen Anstieg der Lohnstückkosten verschafft, was sich im Exporterfolg Deutschlands manifestierte und damit auch in den Ungleichgewichten beim Handel innerhalb der Eurozone.
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