Arbeitsbedingte Erkrankungen:
Ahnungslose Bundesregierung oder Missachtung des Parlaments?
... Frage 22: Wie hat sich die Zahl der arbeitsbedingten Erkrankungen in den letzten zehn Jahren entwickelt, und wie hoch sind die volkswirtschaftlichen Kosten, die mit diesen Erkrankungen verbunden sind (wenn möglich bitte differenziert beantworten nach Arbeitsausfällen, Kosten der Gesundheitsleistungen etc.)?
Antwort: Sowohl das Statistische Bundesamt als auch die gesetzliche Krankenversicherung erfassen Arbeitsunfähigkeiten nicht nach deren Ursachen. Angaben zur Anzahl arbeitsbedingter Erkrankungen und zu den mit diesen Erkrankungen verbundenen Kosten lassen sich somit nicht aggregieren und liegen der Bundesregierung nicht vor.Der erste Satz der Antwort stimmt zwar, aber der zweite Satz bringt entweder Unwissen oder Unwillen zum Ausdruck. Auf der Grundlage einer Methodik, die im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, also einer Behörde im Geschäftsbereich des Arbeitsministeriums, entwickelt wurde, liegen solche Daten nämlich sehr wohl vor. Ermittelt wurden dabei u.a. die arbeitsbedingten Anteile an der Arbeitsunfähigkeit, diese müssen dann nur noch auf die routinemäßig erfassten Arbeitsunfähigkeitstage übertragen werden. Daraus lassen sich die Kosten ableiten. ...
„Über Anzahl, Form und Inhalt der von den Arbeitgebern durchgeführten Gefährdungsbeurteilungen liegen der Bundesregierung keine repräsentativen Daten vor." Auch hierzu gibt es Daten, auch hier solche, die von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erhoben wurden. ... Zwar ist die Datenlage zu den Gefährdungsbeurteilungen tatsächlich etwas schwieriger, aber dass es keine repräsentativen Daten gibt, stimmt so nicht. Und auch hier wäre zu fragen: Was wäre, wenn es keine Daten gäbe, wäre es eine akzeptable Politik, das festzustellen und die Sache damit einfach als erledigt zu betrachten?
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