15. Februar 2012

Noch zu Acta

... Für die Inhalte-Industrie (also auch für die OZ, daher die Zurückhaltung in der Berichterstattung) ist Acta Wegweiser und Selbstvergewisserung, mit dem Kopf durch die Wand zu müssen: Das Netz muss sich unserem Geschäftsmodell beugen. Leider verhindert diese Einstellung - der Kalte Krieg lässt Grüße ausrichten - auch eine für alle Beteiligten sinnvolle Neugestaltung des Urheberrechts und eine Anpassung der Geschäftsmodelle. Dass man von tollen neuen Filmen liest, diese dann aber über Monate nicht legal erwerben kann, ist nicht nur die dämlichste aller Zumutungen der Filmindustrie, sondern auch entgangener Umsatz.

Die andere Seite des Symbols Acta aber treibt die Leute zu Recht auf die Straße. Dort protestierten überraschend junge Leute, die überraschend gut informiert waren. Völlig normale junge Leute sprachen sachlich korrekte, unaufgeregte Sätze zu den Acta-Verträgen in die zahlreichen Kameras, eine solche Informationstiefe hätte bei spontanen Interviews im Bundestag vermutlich kaum erreicht werden können. Der Protest gegen Acta war ein Protest dagegen, wie eine unzureichend informierte, wenig diskussionsfreudige Politik sich intransparent von Lobby-Gruppen eine Vorgehensweise diktieren lässt, die mit der eigenen digitalen Lebenswelt überkreuz liegt. ...

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