29. Februar 2012

"Niedlich dieser Zweckoptimismus"

Die OZ kann es nicht lassen: In einer überflüssigen (Nicht für die Reaktion, die füllte damit ein paar Zeilen.) Meldung musste sie wieder einmal den Blödsinn von der Kauflaune verbreiten:
GfK: Verbraucher erwarten höhere Einkommen
... Die Aussicht auf mehr Geld in der Tasche gleiche die leicht eingetrübten Konjunkturerwartungen und die etwas gesunkene Kauflaune aus. Der von der GfK berechnete Konsumklima-Index stieg von 5,7 Punkten im Januar auf 5,9 Zähler im Februar. Die Kauflaune zu größeren Anschaffungen der Deutschen sank leicht, blieb laut GfK aber auf weiter sehr hohem Niveau. So werde die ausgeprägte Konsumfreude der Deutschen durch die gute Arbeitsmarktentwicklung gestützt. 
Dazu eine ausführliche Analyse, mit diesem Schluss:
... “Hinzu kommt, dass die Steigerung der Lebenshaltungskosten nach den bisherigen Prognosen im Durchschnitt unter 2 Prozent liegen wird. Im vergangenen Jahr waren es 2,3 Prozent. Dafür stiegen die Reallöhne nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts durchschnittlich lediglich um 1 Prozent.” … Ein korrekter Zusatz, der aber noch zu ergänzen wäre, dass zwar im Gesamtjahr 2011 die Reallöhne um +1% zum Vorjahr gestiegen sind, nur das im 4. Quartal 2011 der Reallohnindex bereits um -0,2% zum Vorjahresquartal schrumpfte und sich damit die erste negative Rate seit Q4 2009 dokumentierte. Auch der Hinweis, dass es sich beim Reallohnindex nur um einen “idealisierten” Index handelt fehlt, denn dieser Index spiegelt nur die Bruttomonatsverdienste einschließlich der Sonderzahlungen nach Abzug des Anstiegs beim Verbraucherpreisindex (VPI) von Vollzeitbeschäftigten wider. ...
... Warum nun gerade angesichts der realen BIP-Schrumpfung im 4. Quartal 2011 von -0,2% zum Vorquartal, weltweit nachlassender wirtschaftlicher Aktivität und einer sich weiter zuspitzenden Eurokrise deutsche Konsumenten ihre Einkommenserwartungen hochschrauben, bleibt das Rätsel der Befragten bzw. der Gfk, gerade angesichts der miesen Partizipation der Arbeitnehmer am wirtschaftlichen Erfolg in der Vergangenheit. Diese zugegeben sehr kritische Sicht, allerdings mit harten Daten unterlegt, mag etwas überzogen wirken, ist aber angesichts des allgemein verordneten Optimismus nötig, denn der Mainstream kann sich dem angeblichen Konsumboom nicht entziehen und wartet mit völlig unkritischen Berichten auf ...

2 Kommentare:

  1. Anonym29.2.12

    Es kann vorkommen, das die Nachkommen mit ihrem Einkommen nicht mehr auskommen!

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