DAS GROSSE RISIKO-VERSTECKSPIEL
Wie Banken ihre Risiken klein rechnen
Geldhäuser brauchen Eigenkapital als Notfall-Reserve. Wie viel genau es sein muss, das können die Banken durch ihre Risikobewertung selbst beeinflussen. Wie eine neue Studie zeigt, kann das fatale Konsequenzen haben.
Für wen wohl? Ein Mal dürfen Sie raten.
Stellen Sie sich vor, die Regierung würde die Straßenverkehrsordnung grundlegend reformieren. Die pauschalen, für alle Autofahrer gleichen Tempolimits würden abgeschafft und durch individuelle Vorschriften ersetzt: Vielfahrer im Neuwagen dürften schneller unterwegs sein als Sonntagsfahrer in Klapperkisten. Für die Beurteilung der persönlichen Unfallrisiken würde sich das Straßenverkehrsamt weitgehend auf die Selbsteinschätzung der Fahrer verlassen.
Mit Blick auf den Straßenverkehr erscheint das aberwitzig – die Bankenregulierung aber arbeitet so ähnlich. Wie viel Eigenkapital ein Institut für einen Kredit oder ein Wertpapier als Sicherheitspolster zur Seite legen muss, steht und fällt mit der Ausfallwahrscheinlichkeit dieser Bilanzposition. Wie die einzelnen Risiken bei der Berechnung gewichtet werden, dürfen Großbanken mit eigenen Modellen bestimmen – zwar nicht völlig willkürlich, aber doch mit großen Spielräumen.
Ein Forscherteam des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der amerikanischen Cornell University zieht die Güte der Risikogewichtung in einer neuen Studie jetzt nachhaltig in Zweifel. Selbst die Investoren an den Finanzmärkten trauen den Modellen der Banken demnach nicht wirklich über den Weg. ...
Was soll man dazu noch sagen oder schreiben.
AntwortenLöschenLeute, die alles glaubten, was unsere hohen Herrschaften erzählen, müssen sich doch mehr und mehr vergauckelt fühlen.
G. Bieck