Ein Wissenschaftsjournalist fragte sich:
Wie lange brauchen wir noch Journalisten?
Früher führte der Weg in die Öffentlichkeit vor allem über eine Schwelle: die Journalisten. Egal ob man mit einer wichtigen Nachricht die Weltöffentlichkeit erreichen, eine Veranstaltung am Ort ankündigen oder Geldgeber von den Qualitäten des eigenen Instituts beeindrucken wollte – zuerst galt es, die große Hürde nehmen: wenigstens einen Journalisten überzeugen, dass die eigene Botschaft eine gute Story ist.Spätestens mit der Verbreitung des Internets ist das vorbei. Der Weg direkt zu den Zielgruppen ist für jeden Forschungssprecher offen, soziale Netzwerke tun ein Übriges, schaffen Communities von Gleichgesinnten, Interessenten und Followern – Alternativen zu dem Weg über die Medien. „Mitunter verzichtbar und häufig desinteressiert“ so beschreibt die dpa-Tochter „News aktuell“ die Rolle der Journalisten heute. Sie fasst damit das Ergebnis ihres „PR-Trendmonitor 2011“ zusammen, der zeigt, dass jede zehnte Unternehmens-Pressestelle Redaktionen nicht mehr für zwingend notwendig hält um ihre Botschaften erfolgreich zu kommunizieren. Schluss mit dem Diktat gelangweilter Journalisten, die ihren Lesern nichts weitergeben wollen, was sie nicht ganz persönlich interessiert, die glauben, als Einzige zu wissen, was wichtig und unwichtig in unseren Zeiten ist – und oft genug dabei doch nur die Interessen des eigenen Mediums im Auge haben. ...
Vergessen hat er:
und die oft von keinerlei Sachkenntnis geplagt werden.
einen angeblichen Journalisten, der den Wert der Journalisten am Bedarf der Presseabteilungen von Unternehmen misst, ob sie für den Weg in die öffentlichkeit gebraucht würden, kann man ruhig in den Skat drücken. Nur wer gur für PR ist, ist ein guter Journalist? Das sagst ja nicht mal du, eher das Gegenteil.
AntwortenLöschenJournalisten sind zwar tatsächlich heute nicht mehr DER Filter von Informationen, aber bleiben eine Info-Quelle, wenn auch nur eine von mehreren. ich glaube sogar, dass angsichts der Gefahr, sich in der Informationsflut zu verlieren, werden sie als Filter wieder an Bedeutung gewinnen.
Gelangweilten Journalisten bin ich übrigens noch nie begegnet. Die meisten sind engagiert und wissbegierig. Redakteure stehen allerdings auch unter dem Druck, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die Seiten zu füllen.
Interessant ist doch wohl, dass so viele PR-Abteilungen Journalisten als den Weg zur Vervielfältigung ihrer Texte sehen. Es klappt ja auch, siehe Hotels, Aida, Gasversorgung ..., ohne dass auch nur eine Frage gestellt wird.
AntwortenLöschenNun wird aber sogar diese Spaltenfüllerei schwieriger, weil verschiedene Unternehmen einen noch einfacheren Weg gefunden haben, ihre Texte unters Volk zu bringen. Es sind immer mehr Leute, die auf solche Medien verzichten, nun auch noch die Zulieferer.
so kann man es auch sehen
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