21. Dezember 2011

Wie aus einseitiger Expertenmeinung Propaganda wird

Mitunter ist wohl jeder, der etwas sagt, ein Experte, jedenfalls in der OZ:
Das sagen Experten
... Die vom Unternehmer Carsten Maschmeyer bezahlte Anzeigen-Kampagne für ein Buch von Christian Wulff sei in der Verlagsbranche „absolut üblich und ein normaler Vorgang“, verteidigt Manfred Bissinger, der im Verlag Hoffmann und Campe den Bereich Corporate Publishing leitet.
Logisch, denn in dem Verlag erschien das Buch.
Die Finanzierung von Anzeigen durch Privatpersonen sei „kein Geheimnisgeschäft“. Der Autor des Interview-Buches mit Wulff, Hugo Müller-Vogg, hält die von Maschmeyer bezahlten Anzeigen für problematisch: „Ich kann nicht ausschließen, dass ein Verstoß gegen die Vorschriften zur Parteienfinanzierung vorliegt.“
Müller-Vogg ist höchstens ein Experte in Sachen Hetze.

Und was dabei herauskommt, wenn journalistische Arbeit geleistet, statt Propaganda verbreitet wird, ist z.B. hier nachzulesen, zur Aussage Bissingers dies:
... Aber trifft das auch für die Bücher von Spitzenpolitikern und Amtsträgern zu? Und ist es „absolut normal“? In der Buchbranche sieht man das anders. Die Ungewöhnlichkeit der Strategie, das Werbebudget eines Buchs in vergleichbarer Weise aufzustocken, bestätigt etwa Markus Desaga, Pressechef der Verlage DVA und Siedler. Ein solcher Vorgang sei ihm nicht geläufig, würde ihm auch recht merkwürdig vorkommen. Andererseits würde man von Seiten des Verlags, würde denn ein solches Angebot an ihn herangetragen werden, eine solche Entlastung des Werbebudgets wohl auch nicht ablehnen.

Ulrike Wegner, Sprecherin des Verlags C.H. Beck, schließt das Eingehen auf ein vergleichbares Angebot von privater Seite zwar nicht grundsätzlich aus. Aber im Falle des Buchs eines Politikers sei eine solche Unterstützung in ihrem Haus absolut undenkbar.

Ulrike Wegner, Sprecherin des Verlags C.H. Beck, schließt das Eingehen auf ein vergleichbares Angebot von privater Seite zwar nicht grundsätzlich aus. Aber im Falle des Buchs eines Politikers sei eine solche Unterstützung in ihrem Haus absolut undenkbar.
Auch beim Freiburger Herder-Verlag, wo gerade der Gesprächsband von Karl-Theodor zu Guttenberg und Giovanni di Lorenzo erschienen ist, sieht man ein Zusammenspiel wie zwischen Maschmeyer und Hoffmann und Campe ebenfalls kritisch. Eine Sprecherin des Verlags meinte, eine finanzielle Unterstützung von außen sei ohne „Rücksprache mit den Autoren kaum vorstellbar“. ...
Falls es im Verlag Hoffmann und Campe ein normaler Vorgang war, wie Bissinger behauptet, warum passierte dann dies, wovon OZ-Leser natürlich auch nichts wissen, weil es nicht in den Propagandaartikel der OZ passte:
... Für die Bezahlung der Anzeigen, die der Verlag Hoffmann und Campe im Auftrag des Finanzunternehmers Carsten Maschmeyer vor vier Jahren für ein Buch von Christian Wulff schaltete, ließ dieser die Rechnungen mehrfach neu auszeichnen. Dies bestätigte der Verlag gegenüber dieser Zeitung. Dabei fallen besonders die Rechnungen vom 30. Oktober und 2. November 2007 ins Gewicht. Der Rechnungsgrund „Anzeigen“ wurde auf Wunsch von Maschmeyer in den Rechnungsgrund „Beratungsleistungen“ geändert. Offenbar wollte der Unternehmer seine großzügige Unterstützung verbergen. ...

2 Kommentare:

  1. Anonym21.12.11

    duckhome
    *die seltsamen freunde des herrn wulff*
    mit einem kleinen videoausschnitt über maschmeyer und wulff sowie anderen kumpanen
    wenn ich richtig sah, war der dicke gabriel -spd-auch dabei

    in der quatschrunde bei jauch sagte r. künast, dass sie nicht die nähe wulffs zu unternehmern kritisiere, das sei nicht ihr punkt.
    interessant wie eine aus der oberen grünen garde denkt.

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  2. Anonym21.12.11

    noch etwas, wer sich die lügenschwarten der politiker kauft, ist selber schuld.
    wer kauft und tut sich das an?

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