19. Dezember 2011

Ein Hochklasse-Kommentar, danke!

Auf Burmeister ist Verlass. Er ist der einzige, der für die OZ kritisch-hochwertige Kommentare (zu außenpolitischen Themen) schreibt:
Amerikas unmoralischer Krieg
Abzug der US-Soldaten aus dem Irak markiert Epochen-Wandel.
Für den Philosophen Friedrich Nietzsche war Krieg immer ein Winterschlaf der Kultur. Nichts anderes war der achteinhalb Jahre dauernde Wüstenkrieg im Irak, den die USA am Wochenende mit dem Abzug der letzten Soldaten beendet hat. Zurück bleibt ein Land, das vom Diktator Saddam Hussein befreit ist, aber ökonomisch und seelisch derart zerrüttet ist, dass es Jahrzehnte brauchen wird, um sich von den Folgen dieses martialischen Kampfeinsatzes zu erholen. Zurück bleiben auch weit über 130 000 tote Iraker, eine Nation, die um ihre wirtschaftlichen und sozialen Erfolge beraubt ist, ein Land mit einer derart schwachen Regierung, die eine Spaltung in einen sunnitischen, schiitschen und kurdischen Teilstaat nicht verhindern könnte. Der Irak ist nur noch ein Schatten seiner selbst, ein zurechtgestutzter Zwerg gegenüber der neuen Regionalmacht Iran. ...
Dieser zu Ende gegangene Irak-Krieg ist mehr — er hat die USA finanziell ausgeblutet, die Vereinigten Staaten von Europa entfremdet und den Beginn vom Ende der amerikanischen Vormacht in der Welt markiert.
Im Gegensatz dazu sind die Texte des Chefredakteurs krämerbeseelte Schönschriften.

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