22. November 2011

Über Unabhängigkeit

Käuflichkeit der Medien
"Natürlich sind wir abhängig"

Die Presse ist käuflicher als wir denken, sagt der preisgekrönte Reporter Christoph Scheuring. Seine Lösung: Er produziert Magazine für Unternehmen. ...

Und:

Wir haben keine Fragen gestellt!

Die rassistischen Morde in Deutschland zeugen nicht nur von einem kompletten Versagen von Polizei und Verfassungsschutz. Sie sind auch unser Versagen. Jahrelang haben wir Journalisten nicht die richtigen Fragen gestellt.

Jahrelang haben wir uns mit dem zufrieden gegeben, was uns Polizei und Behörden als mögliche Tatmotive genannt haben. 
(Ich erinnere an die Nachplapperei der OZ, als Polizeisprecher vor dem Treffen, während des  G 8-Treffens in Heiligendamm und danach jeden Käse erzählen konnten.) 
Jahrelang haben wir die Begrifflichkeiten der Behörden – „Dönermorde“ oder „Soko Bospurus“ – nicht nur hingenommen sondern uns derselben menschenverachtenden Sprache bedient. Wir haben uns gemein gemacht, und eines der höchsten Güter unseres Berufs aufgegeben: die Unabhängigkeit.

Es ist die Aufgabe des Journalisten zu zweifeln. Es ist die Aufgabe des Journalisten immer wieder seinen eigenen Standpunkt und die seiner Gesprächspartner in Frage zu stellen. Es ist die Aufgabe des Journalisten andere Perspektiven und Blickwinkel zuzulassen. Erst so kann er der Wahrheit ein wenig näherkommen. Was die rassistischen Morde in unserem Land angeht, haben wir nicht nur das alles nicht gemacht, wir haben auch noch unser wichtigstes Werkzeug – die Frage – über Bord geworfen. ...

All diese Fragen braucht sich niemand in der OZ zu stellen, denn im Kopf des Blattes ist an jedem Erscheinungstag zu lesen:


Ansonsten erinnere auch an diese Aussagen über die Qualität der Medien in M-V.

7 Kommentare:

  1. Anonym22.11.11

    Die braune Gefahr

    In der OZ steht ein LB - Versagen der Ordnungshüter-Ja zum Denkmal-

    Er beschreibt die Situation zur Lage in Rostock Lichtenhagen 1992, als Nazis die ZASt in Brand setzten und stürmten.
    Weiterhin schreibt er, dass zu der Zeit die 3 Notrufe abgeschaltet waren und die Nazis trotz Anwesenheit der Polizei (die sich später verkrümelte) und der Feuerwehr ihre Schweinerei ungehindert abziehen konnten.
    Kann das wahr sein? War das wirklich so?
    Wer weiss darüber etwas?

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  2. Anonym22.11.11

    Terrormanagement, reine Tatsache

    Christoph Hörstel-da kann man was lesen.

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  3. Anonym22.11.11

    Jetzt haben wir den braunen Salat und jetzt muss jedem klar sein, warum im Osten in den Ämtern überwiegend "Wessis" sitzen.

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  4. Anonym22.11.11

    Die ganze Gesellschaft hat versagt, weil sie zunehmend eine asoziale Tendenz hat!

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  5. Anonym22.11.11

    OZ - Vor der 1992 in dem Gebäude untergebrachten Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber war es vier Nächte lang zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen, an der sich Rechtsradikale aus ganz Norddeutschland beteiligten. Nach einem Rückzug der Polizei legten sie in den Räumen der ZASt. Feuer und stürmten das Haus. 115 Vietnamesen im angrenzenden Wohnheim fürchten um ihr Leben. Sie retten sich auf das Dach des Haues. Tage danach demonstrierten 6000 in Rostock gegen Fremdenhass und Gewalt.
    -und Schluss der Berichterstattung der OZ.

    Wie konnte es möglich sein, dass die Nazis
    "4 Nächte" die Menschen in Angst und Schrecken versetzte?

    Wie kann die Polizei bei einer für die Vietnamesen so gefährlichen Lage abrücken?

    Gab es Stellungnahmen aus der damaligen Landesregierung?

    Wurden die Verantwortlichen/Einsatzleiter zur Verantwortung gezogen?

    4 Nächte haben diese Nichtsnutze in Rostock gewütet, einfach so und die Polizei rückte ab.

    Hätte es Übergriffe von Mitgliedern der Partei Die Linke an Ausländern gegeben, wären die Linken schon längst verboten und da wäre auch die Polizei nicht abgerückt, Hubschrauber wären zum Einsatz gekommen und die wären alle in den Knast gewandert.

    Wäre eine Person, bärtig, nach fernen-Osten-aussehend, um Blocks geschlichen, hätten man laut von Islamistischem Terror gebrüllt und hätte die Person vorsorglich weggesperrt.

    Hier hat die Presse versagt.
    Die Journalisten hätten der Landesregierung die Buden einrennen müssen, wenn sie (die Journalisten) nicht gekauft wurden, von wem auch immer.

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  6. "Hier hat die Presse versagt."

    Nicht nur dort und nicht nur die Presse.

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  7. Anonym23.11.11

    Nachdenkseiten unter *Ich glaube nichts von dem, was uns die politisch Verantwortlichen über die Bekämpfung des Rechtsradikalismus erzählen* weiter mit einem Klick auf *Hinweis 9d.von heute* die *Anmerkung unsere Leserin M.H.* lesen.
    Zum Schluss beschreibt sie, wie es dem Schulleiter in Gelsenkirchen erging und das war Anfang der 80iger Jahre.
    Blind auf dem rechten Auge waren und sind die Politiker, weil sie es so wollen.

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